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Testbericht

Sebastian Viehmann, 25. November 2009
Allez les bleus: Renault macht aus dem Twingo einen aufgeputschten Giftzwerg mit 133 PS. Die blaue Lackierung mit weißen Streifen ist eine Hommage an die legendären Gordini-Renaults aus den 60ern.

Bei den Farben Blau und Weiß denken viele Autofans an BMW oder an einen Shelby Mustang. Doch bei frankophilen Benzin-Jüngern klingelt sofort ein anderes Glöckchen: Renault Gordini. Nun lassen die Franzosen den sportlichen Markennamen wieder aufleben und präsentieren den Twingo Gordini RS. 133 PS aus 1,6 Litern Hubraum, abschaltbares ESP und 17-Zöller aus Aluminium zeigen, wohin die Reise geht – um schnelle Kurven auf der Landstraße oder zum Limousinen-Ärgern auf die Autobahn. Im April 2010 steht das Sondermodell bei den Händlern. Die Preise hat Renault noch nicht bekannt gegeben. Das bisherige Top-Modell Twingo Sport kostet 14.890 Euro.

Mit seinen Kotflügelverbreiterungen, dem mächtigen Lufteinlass an der Front und den weißen Rallye-Streifen ist dem Twingo ein fescher Auftritt gewiss. Die Farbenspiele setzen sich auch bei den weiß umrandeten Nebelscheinwerfern und den zartblau schattierten Fünfarm-Felgen fort. Die Gordini-Plaketten vor den hinteren Kotflügeln dürfen natürlich nicht fehlen. Während die Leistung des Motors im Vergleich zum Twingo Sport gleich bleibt, haben die Ingenieure am Sounddesign gefeilt, damit sich der grelle Power-Zwerg auch akustisch schon von weitem ankündigt.

Zur Serienausstattung des Gordini-Twingos gehören unter anderem Klimaautomatik, Licht- und Regensensor, Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer, CD-Radio mit Fernbedienungstasten am Lenkrad, Sportsitze mit Leder-Polsterung, blaue Lederverkleidung für die Türinnenseiten, Lederapplikationen für den Schalthebel und das Lenkrad, verschiebbare Rücksitze sowie ein blau unterlegter Drehzahlmesser. Damit der Pilot immer weiß, in welcher Position die Räder stehen, befinden sich in Neutralposition oben am blauen Volant zwei weiße Streifen. Optional lässt sich der Wagen mit Zubehör wie Panorama-Sonnendach, Bluetooth-Freisprechfunktion fürs Handy oder Fußmatten im Gordini-Design weiter aufrüsten.

Der aufgemotzte Twingo macht den Anfang einer neuen Modellserie, der Clio Gordini RS steht schon in den Startlöchern. Namensgeber der schnellen Franzosen ist übrigens ein Italiener: Amédée Gordini machte seit den 50er Jahren im Auftrag von Renault aus schnöden Großserienautos flotte Sportversionen. Gordini konstruierte auch Fahrzeuge für die Formel 1, konnte sich mit seinen Motoren aber gegen die großen Werksteams nie durchsetzen. Das Markenzeichen der Gordini-Renaults war die blaue Lackierung im Farbton „Bleu France“ samt weißer Rallyestreifen. Sogar die brave Familienlimousine Renault 12, die als Dacia-Lizenzbau ein besonders langes Leben hatte, wurde von Gordini zum Sportler umgestrickt.

Eine der bekanntesten blauweißen Flitzer war der Renault 8 Gordini, der 1964 auf den Markt kam. Von seinen Fans „Gorde“ genannt, belegte der kantige Kompaktwagen bei der Rallye Tour de Corse die Plätze eins, drei, vier und fünf. Wie der NSU TT hatte der Renault 8 einen Heckmotor und machte seinen kleinen Hubraum durch geringes Gewicht und hohe Drehfreude wieder wett. Die ersten Versionen mussten mit 1,1 Litern in den Zylindern auskommen, später wuchs der Hubraum auf 1,3 Liter. In den 60er Jahren gehörte der 86 PS-Zwerg trotzdem zu den ganz Schnellen: 170 Km/h waren damals eine echte Hausnummer. Die späteren Versionen mit 88 PS legten noch 5 Km/h drauf. Ungewöhnlich im Kompaktautosegment war auch die Tatsache, dass der Gordini über ein Fünfgang-Getriebe verfügte.

1966 richtete Renault mit dem Coupe Gordini einen eigenen Markenpokal ein. Die Fahrzeuge mussten der Serie entsprechen, lediglich ein Sportlenkrad, eine Öldruckanzeige und härtere Stoßdämpfer waren erlaubt. Viele Nachwuchs-Rennfahrer zogen mit ihrem „Gorde“ durchs Land und verdienten sich in der flotten Kiste ihre Sporen. Viele Ingenieure aus Gordinis Entwicklerteam waren später auch an der Konstruktion des berühmten Renault Turbo-Motors beteiligt, der den Franzosen sowohl in der Formel 1 als auch im Rallyesport Erfolge bescherte.

Quelle: Autoplenum, 2009-11-25

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