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Testbericht

8. August 2006
Frankfurt am Main, 8. August 2006 – So dynamisch wie ein Flugzeug, so geräumig wie ein Haus: Das war die Devise für die Entwickler von Skodas vierter Baureihe neben Fabia, Octavia und Superb. Und so bekam das Auto einen Vorderwagen, der tatsächlich Ähnlichkeit mit der Kanzel eines Passagierjets hat, und ein Hinterteil, das mit seinen großen Seitenfenstern Assoziationen an Wohnzimmer nährt. Im Anschluss an unseren ersten Fahrbericht vom Roomster mit einem Diesel haben wir nun die 105-PS-Benzinvariante für Sie gefahren. Am ehesten ein kleiner Kompaktvan Bevor wir einstiegen, wollten wir uns aber klar sein, mit welcher Art von Fahrzeug wir es zu tun haben. Äußerlich sieht der Roomster aus wie ein Hochdachkombi à la Renault Kangoo oder Fiat Doblò. Doch die Optik-Parallele täuscht, denn diese sind mit über 1,80 Metern rund 20 Zentimeter höher als der Roomster. Der Skoda-Neuling passt von Höhe und Länge eher zu Kompaktvans der Golfklasse. Mit rund 4,20 Metern Länge ist der Roomster allerdings ein kleiner Vertreter dieser Gruppe – wie auch der Renault Scénic oder der Citroën Xsara Picasso. Minivans wie der Opel Meriva oder Nissan Note sind noch kleiner. Innenraum: Hell und weit Im Inneren des Roomster fällt zunächst die helle Atmosphäre auf. Dies liegt an den großen Seitenfenstern im Fond, zum Teil aber auch am optionalen Panoramadach und dem hellen Innenraumdekor unseres Testwagens. Dennoch: Das Raumgefühl ist in allen Roomster-Varianten gut. Das Cockpit ist für ein Auto an der Grenze zwischen Kleinwagen und Golfklasse recht ordentlich gestaltet. Die Sitze bieten jedoch zu wenig Seitenhalt in Kurven. Denn da wankt der Roomster doch recht weit nach außen – logisch, bei über 1,60 Meter Höhe. Wer oft Serpentinen fährt, ist mit einem Kombi sicher besser bedient. Ansonsten ist das Fahrwerk lobenswert.

Viel Platz im Fond Noch mehr Lob gebührt dem Platz im Fond. Fast möchte man den Roomster als Chauffeurslimousine apostrophieren, so viel Raum haben hier die Knie und so hoch ist das Dach. Erfreulich sind auch die hohe Sitzposition – man sitzt höher als vorne – und die erwähnten großen Fenster. Ist das Panoramadach eingebaut, können Kinder auf der Fahrt in den Süden die Berge anstaunen. Die drei Einzelsitze im Fond lassen sich längs um 15 Zentimeter verstellen. Je nach Sitzposition liegt das Kofferraumvolumen bei 450 bis 530 Litern und damit im Bereich von Kombis der Golfklasse. Variables Sitzsystem Auch sonst ist der Roomster innen variabel. Die so genannten Tumble-Sitze lassen sich zusammenklappen und anschließend in die Senkrechte bewegen – sogar ohne die Kopfstützen einzufahren. In senkrechter Position müssen sie mit Expandern an den Vordersitzen befestigt werden. Außerdem kann man die Sitze wie bei vielen Kompaktvans ausbauen. So ergeben sich maximal 1.780 Liter Stauraum. Da die Möbel auf einer Querschiene befestigt sind, kann man außerdem den mittleren Sitz entfernen und die äußeren Sitze nach innen schieben, sodass die Kids hinten mehr Platz haben. Insgesamt bietet der Roomster ein variables Sitzsystem, wie man es von vielen Vans kennt. Allerdings gefallen uns Systeme, bei denen die Sitze im Boden verschwinden wie etwa beim Opel Meriva noch besser. Denn hier entfällt das lästige Herauswuchten der Sitze, und man braucht für das Gestühl keinen Platz in der Garage zu reservieren. Drei Benziner und drei Diesel Den Roomster gibt es mit drei Benzinern und drei Dieseln. Die stärkste Variante mit Ottomotor besitzt einen 105 PS starken 1,6-Liter-Motor. Serienmäßig wird damit eine Fünfgang-Schaltung kombiniert. Ab Oktober 2006 ist gegen 1.000 Euro Aufpreis auch eine Sechsgang-Tiptronic mit manueller Schaltmöglichkeit am Wahlhebel verfügbar. Die Handschaltversion des Top-Benziners spurtet in 10,9 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine Spitze von 184 km/h. In der Praxis sind kaum Schwachpunkte an dem Motor zu monieren. Was die Lautstärke angeht, kann man dem Aggregat nichts vorwerfen. Das Beschleunigungsgefühl hält sich allerdings im Rahmen, was vielleicht daran liegt, dass das Maximaldrehmoment erst kurz unter 4.000 Touren zur Verfügung steht.

Flinke Roomster-Version Die von uns gefahrene 105-PS-Version ist mit den Basisvarianten der genannten Kompaktvans vergleichbar. Der 100-PS-Scénic verbraucht 7,2 Liter Super auf 100 Kilometer, also nur wenig mehr als der Roomster mit seinem Verbrauch von 7,0 Litern. Der Renault lässt sich aber mit 14,3 Sekunden über drei Sekunden länger Zeit für den Spurt auf Tempo 100. Der Xsara Picasso benötigt mit 7,3 Litern Sprit nochmals ein wenig mehr und erreicht mit 12,6 Sekunden ebenso wenig die Sprintzeit des Roomster. Dabei sind Xsara Picasso und Scénic mit etwa 1,3 bis 1,4 Tonnen nicht schwerer als der Roomster. Hier kommt der Skoda also gut weg – er sprintet deutlich schneller bei etwa gleichem Verbrauch. Und der Preis? Wir haben den Roomster immer wieder mit Scénic und Xsara Picasso verglichen. Aber wie steht es mit dem Preis? Sind die Kompaktvans nicht deutlich teurer? Die Einstiegsversion des Roomster ist mit 12.990 Euro in der Tat recht günstig – das kommt von der sparsamen Motorisierung mit 64 PS. Beim Scénic geht’s mit 100 PS los, beim Xsara Picasso gar erst bei 109 PS. Die von uns gefahrene Version 1.6 16V lässt sich mit diesen Varianten aber gut vergleichen. Citroën Xsara Picasso deutlich günstiger Bei Skoda bezahlt man 16.490 Euro für die Version Style. Sie ist schon recht umfangreich ausgestattet. So sind hier sechs Airbags, ein ESP, elektrisch einstellbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber vorne, eine Klimaanlage und ein CD-Radio an Bord. Für den Scénic zahlt man mit 17.500 Euro einen Tausender mehr, und der Xsara Picasso steht sogar mit 18.450 Euro in der Serienpreisliste. Doch mit dem bei Citroën üblichen Riesenrabatt wird es erheblich günstiger: Schlappe 5.500 Euro billiger wird der Kompaktvan damit und kostet dann nur noch 12.950 Euro, also etwa 3.500 Euro weniger als der getestete Roomster. Da kann Skoda nicht mithalten – und kaum ein anderer Kompaktvan. (sl)
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Schaltung
Motor Bauart:Otto-Reihenmotor, DOHC
Hubraum:1.598
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:77 kW (105 PS) bei UPM
Drehmoment:153 Nm bei 3.800 UPM
Preis
Neupreis: 16.490 €
Fazit
Der 1,6-Liter-Motor ist empfehlenswert. Der Roomster sprintet damit schneller als die Konkurrenzmodelle mit vergleichbaren Aggregaten. Dennoch verbraucht der Roomster 1.6 kaum mehr. Auch das Fahrwerk erfreut, doch wer auf dem Weg in den Urlaub kurvige Strecken fährt, wird sich über die schwankende Karosserie ärgern.

Das Sitzkonzept bietet guten Kompaktvan-Standard, aber Autos mit versenkbaren Sitzen sind aus unserer Sicht praktischer. Der Preis des Roomster schließlich geht in Ordnung. Kompaktvans wie der von Renault sind teurer. Nur mit den Riesenrabatten von Citroën kann Skoda nicht mithalten: Bei vergleichbarer Motorisierung ist der Xsara Picasso etwa 3.500 Euro günstiger.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2006-08-08

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