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Testbericht

automobil-magazin.de, 6. November 2012
Toyota Yaris Hybrid: Fahrbericht

Lieferengpässe lügen nicht. Und wenn die Nachfrage das Angebot übertrifft, darf ein Hersteller zu recht behaupten, die richtige Offerte im richtigen Moment gemacht zu haben. Der Yaris Hybrid, 100 PS Leistung, 3,5 Liter Verbrauch, ist so ein Moment.

Erster Besitzanreiz: Der Yaris Hybrid ist mindestens 1.000 Euro günstiger als der Yaris Diesel. Mit 16.950 Euro muss für den Kleinwagen rund 2.000 Euro weniger bezahlt werden als für den direkten Konkurrenten von Honda, den hybridisierten Jazz, der allerdings dafür auch ein gutes Stück geräumiger ausfällt.

Zweiter Besitzanreiz: Der Elektromotor liefert seine volle Kraft schon mit der ersten Umdrehung an der Vorderachse ab. Das ist in leichten Fahrzeugen, wenn sie dank des drückenden E-Helfers auf den ersten Metern leistungsstärkere hinter sich lassen, eindrucksvoll. Und leicht ist Toyotas kompaktester Hybrid mit 1.160 Kilogramm Leergewicht. Bei viel Gas geschieht der Verbrennungsakt mit dem 1,5-Liter-Vierzylinder immer noch nicht leise, aber deutlich kultivierter als in der ersten Hybrid-Generation. Zudem baut sich die Kraft gleichmäßiger auf. Bei 165 km/h (Tacho: 180) liefern sich Luftwiderstand und Motorenduo einen Patt. Ausreichend Tempo, um auch mal länger unterwegs zu sein. Der Kofferraum sagt nicht nein dazu, denn er hat mit seinem Geheimfach im Gepäckraumboden und 286 Litern das gleiche Volumen wie die anderen Yaris-Modelle. Hinten sitzen ist ein adaptives Geschäft. Sitzgefühl: angenehm bis eng – je nach Vordermann.

Ihren Mann steht die Navi. Eine freundliche Männerstimme, und keine weibliche wie sonst, weist den Weg. Am Beispiel der Navi wird auch deutlich wie ehemals höheren Klassen vorbehaltene Sonderausstattung in die Kompaktklasse hinunter schwappt: Der Navigator hat sogar Internet, wie vor wenigen Jahren noch allein die Oberklasse. Und die Klimaanlage ist nun auch hier getrennt für Fahrer- und Beifahrer einstellbar. Und für das Parkprozedere gibt es nun eine Rückfahrkamera … Wirklich nötig hat der Yaris die nicht, denn das, was scheinbar aus der Mode gekommen ist, gelingt dem 3,91 Meter Kurzen: Übersicht. Dank hohen Scheiben, schmalen und relativ steilen A-Säulen und einer nicht über Maß breiten C-Säule.

Das ebenso klare wie intuitive Cockpit des im französischen Valenciennes gebauten Japaners wendet sich leicht zum Fahrer hin. Die Verarbeitung stimmt, die hinteren Fensterkurbeln passen: Es existiert kein ökologischerer Weg, ein Fenster zu öffnen.
Und fast kein ökologischerer, Auto zu fahren. Deshalb steckt im Yaris eine große Portion Prius. Das Motor-Batterie-Ensemble ist das eingedampfte des Hybridbruders, was einen geschrumpften, um 42 kg leichteren Antriebsstrang, ein kürzer bauender Elektromotor in Kombination mit einem ebenso gekürzten Benzinmotor samt einer kleineren Batterie mit sich bringt. Macht im Ergebnis 100 PS Leistung, 3,5 Liter Normverbrauch und einen vorbildlichen CO2-Austoss von lediglich 79 g/km. Und man hat die Option, rein elektrisch zu fahren. Im „EV“-Modus bis zu zwei Kilometer lang und mit einer Geschwindigkeit von bis zu 45 km/h. Dokumentiert vom „Energiemonitor“, der das Zusammenspiel von Benziner, E-Motor und Akku mit rege wechselnden Kraftlinien darstellt. Ansonsten erkennt man die Hybridversion des Yaris an den blau unterlegten Toyota-Emblemen, am blau schimmernden Automatikknauf und an ebenso blauer Kreuznaht am Lederlenkrad.

„Energy Synergy Drive“, steht auf dem Schildchen an Heck. Klingt kryptisch, wohl das berüchtigte Japanese-English, aber schon nach einer kurzen Ausfahrt bemerkt man: Da haben sich zwei gefunden. Die Kombination von Benzin- und Elektromotor macht nirgends mehr Sinn als in der Stadt und in der Stadt kaum einer mehr Sinn als ein Kleinwagen mit Hybridantrieb. Denken auch die Kunden: 205.000 Exemplare des Yaris Hybrid wurden seit Anfang 2012 weltweit abgesetzt und fast 6.500 seit Mitte Juni schon in Deutschland. Ab 2013 plant Toyota, weltweit jährlich eine Millionen Hybridfahrzeuge zu verkaufen. Darunter eine ganze Menge Yaris. Zu recht. Lieferengpässe lügen doch nicht.

(Lothar Erfert)
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: automobilmagazin, 2012-11-06

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