12neuwagen.de12gebrauchtwagen.de

Unsere Partnerseiten:

Testbericht

10. Februar 2010
Bonn, 10. Februar 2010 - Mit einem kehligen Röhren läuft der Motor des Volvo P1800 ES warm. Wegen seines großzügig verglasten Hecks "Schneewittchensarg" genannt, wurden zwischen 1971 und 1973 nur rund 8.000 Exemplare des Schweden gebaut. So gering ist die Zahl beim ideellen Nachfolger C30 zwar nicht, doch auch sein Absatz könnte besser sein. So ist zu erklären, dass der 2007 vorgestellte Kompakte nach nur drei Jahren zur Schönheitsoperation musste. Läuft der Verkaufsmotor zukünftig runder? Wir haben uns den gelifteten C30 näher angesehen. Ein neues Gesicht Die auffälligste Änderung betrifft die Frontpartie des C30. Sie fiel bislang recht schlicht aus. Durch einen geänderten Grill mit Wabendesign und vergrößertem Volvo-Emblem sowie neu gestalteten Scheinwerfern schaut der Schwede nun deutlich dynamischer aus. Dazu tragen auch modifizierte Stoßfänger mitsamt vergrößerten Lufteinlässen bei. Nur wenig Grund zu Veränderungen gab es am breiten Heck mit der charakteristischen Glasklappe. Sie soll an den Vorfahren aus den 1970er-Jahren erinnern. Doch die Schönheit hat ihren Preis: Lediglich 251 Liter passen im Normalzustand hinein, zudem gibt es keine klassische Kofferraumabdeckung, sondern eine Abdeckplatte mit einer relativ kleinen Klappe. Allerdings kann der Sichtschutz auch weggelassen werden, denn er gehört zu den Sonderausstattungen. Serienmäßig sind hingegen bei jedem C30 umklappbare Rücksitzlehnen, die das Gepäckabteil auf 894 Liter vergrößern. Im Zeichen des R Für unseren Test haben wir das C30-Topmodell, den T5 mit 230 PS, gewählt. Ein sportliches Fahrzeug, welches für 3.000 Euro Aufpreis gegenüber der Basisversion "Kinetic" noch zusätzlich im so genannten R-Design daherkommt. Dahinter verbirgt sich ein in Wagenfarbe lackiertes Karosseriekit mit speziell gestalteten Schürzen, Seitenschwellern und einem integrierten Dachspoiler. Desweiteren entdecken wir zwei Auspuff-Endrohre in Chrom und Außenspiegelgehäuse in matter Chrom-Optik. Insgesamt wirkt der Sportdress stimmig, wer es dezenter mag, bekommt den T5 auch im schlichteren Gewand. Andersherum können selbst Käufer des Basis-C30 diesen zum R aufpeppen.

Schwedischer Maßanzug Wie steht es um die inneren Werte des C30 T5 R-Design? Dazu öffnen wir die breite Fahrertür und gleiten auf die bequemen zweifarbigen Teilleder-Sitze in der Farbkombination Anthrazit-Beige. Im Cockpit stoßen wir auf ein Lederlenkrad mit Aluminium-Einlage samt R-Emblem und auf einen Leder-Schalthebel. Insgesamt präsentiert sich das Armaturenbrett aber angenehm sachlich im Stil von Designer-Musikanlagen, besonders gelungen sind die Einsätze aus gebürstetem Aluminium in den Türen und auf der schwebend wirkenden Mittelkonsole. Letztere ist jedoch mit zu vielen und zu kleinen Knöpfen überladen. Wenig funktional ist auch die Bedienung des optionalen Navigationssystems mit einer separaten Fernbedienung. Zudem befindet sich der Handbremshebel zu dicht neben dem Fahrer, speziell bei Fahrten im Wintermantel kann die Bedienung erschwert sein. Obwohl der C30 mit 4,27 Meter Länge den VW Golf um sieben Zentimeter übertrifft, erinnert das Raumgefühl eher an einen Maßanzug, besonders in Sachen Kopffreiheit. Da auf den hinteren Sitzplätzen Personen über 1,80 Meter durch die abfallende Dachlinie keine rechte Freude verspüren, ist der C30 eher als ein Coupé anzusehen. Auch die Bezeichnung "Shooting Brake" wäre angebracht, so wie es einst schon beim P1800 ES der Fall war. Kräftiger Allrounder Unter der Haube des C30 T5 arbeitet ein Reihen-Fünfzylinderbenziner mit 2,5 Liter Hubraum, der dank Turboaufladung 230 PS leistet. Abgegeben wird die Kraft in Form von 320 Newtonmeter maximalem Drehmoment auf die Vorderräder, sodass Vorsicht beim Anfahren geboten ist. Zu viel Gas wird mit dem wilden Blinken der Anzeige für die Traktionskontrolle quittiert. Zu unserer Überraschung dringt kein klassischer Fünfzylinder-Sound ans Ohr, nur ein dezentes Grollen bei Volllast sorgt für sportliche Gefühle. Nicht nur beim Geräuschpegel gibt sich der T5 R-Design komfortorientiert, auch beim Fahrwerk. Im Rahmen des Liftings wurden unter anderem die Federrate um 30 Prozent erhöht und die Stabilisatoren verstärkt. In der Praxis sorgt das für eine straffe Federung, welche aber die Insassen nicht weichklopft, sondern einen guten Kompromiss aus Rückmeldung und Komfort darstellt. Hinzu kommt eine präzise arbeitende Lenkung, die ebenfalls modifiziert wurde.

Zwischen Komfort und Sport Wie bereits erwähnt, stürmt der Super-C30 bei Bedarf gewaltig voran, nach nur 6,7 Sekunden kann Tempo 100 erreicht werden. Die nötige Schaltarbeit im serienmäßigen Sechsganggetriebe macht dank kurzer Wege und flüssigem Einrasten der Gänge Spaß. Wer es lieber bequem mag, wählt gegen Aufpreis auch eine Fünfstufen-Automatik. Insgesamt fährt sich der T5 R-Design harmonisch: Man kann entspannt auf der Autobahn dahingleiten und die Kraft in der Reserve behalten oder sportlich um Kurven flitzen. Hierbei bleibt das Fahrzeug lange neutral, ehe es anfängt, über die Vorderräder zu schieben. Allerdings ist dieser Effekt gut vom Fahrer kontrollierbar. Attraktiver Preis Preislich beginnt der C30 T5 bei 27.500 Euro, inklusive des R-Designpakets werden 30.500 Euro fällig. Serienmäßig sind neben der Optik dann 205er-Alus, eine Radio-CD-Kombination, eine Klimaautomatik und ein Tempomat vorhanden. Wer auch ohne Spoiler leben kann, sollte zur Topausstattung "Summum" zum exakt gleichen Preis greifen. Hier sind Xenon-Scheinwerfer und eine Sitzheizung inklusive. Wo steht die Konkurrenz? Für den Scirocco 2.0 TSI mit 210 PS ruft VW 26.050 Euro auf. Näher am Lifestyle-Auftritt des C30 ist das Renault Mégane Coupé TCe 250 Renault Sport mit 250 PS für 26.650 Euro.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Reihen-Benzinmotor mit Turboaufladung
Hubraum:2.521
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:5
Leistung:169 kW (230 PS) bei UPM
Drehmoment:320 Nm bei 1.500 - 5.000 UPM
Preis
Neupreis: 30.500 € (Stand: Februar 2010)
Fazit
Die Überarbeitung hat dem Volvo C30 und dem T5 im Besonderen gut getan. Speziell mit dem R-Designpaket hält der starke Kompakte, was er von außen verspricht. Insbesondere die Fahrdynamik bereitet viel Spaß auf der Straße, ohne das der Komfort extrem leidet. Abzüge gibt es für die leichten Traktionsprobleme und den eng geschnittenen Innenraum. Schon wegen des Platzangebots ist der Volvo eher in die Richtung von Trendautos wie dem Mini zu rücken. Kein anderes Modell der Schweden ist so sehr eine Frage des persönlichen Geschmacks wie der C30. Die inneren Qualitäten können jedenfalls überzeugen.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2010-02-10

Getestete Modelle
Ähnliche Testberichte
auto-reporter.net

auto-reporter.net, 2013-10-26

Volvo C30 Electric – Kabelloses LadenVolvo C30 Electric – Kabelloses Laden
Beim induktiven Laden wird die Energie nicht mit einem Kabel von einem Objekt zum anderen übertragen, sondern über ei...Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum

Autoplenum, 2013-05-31

Volvo C30 Electric - Lautloser SchwedeVolvo C30 Electric - Lautloser Schwede
Mit dem C30 Electric zeigt Volvo, dass Elektrofahrzeuge auch bei Kälte ihre Reichweite behalten können.Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum

Autoplenum, 2013-04-23

Volvo C30 Electric - Schneller laden, schneller fahrenVolvo C30 Electric - Schneller laden, schneller fahren
Schneller laden, schneller fahren Volvo C30 Electric Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum

Autoplenum, 2012-03-26

Volvo C30/V40 - Schwedische SparsamkeitVolvo C30/V40 - Schwedische Sparsamkeit
Schwedische Sparsamkeit Volvo C30/V40 Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum

Autoplenum, 2012-03-15

Volvo C30 Electric - Strom für den Alltag (Kurzfassung)Volvo C30 Electric - Strom für den Alltag (Kurzfassung)
Strom für den Alltag (Kurzfassung) Volvo C30 Electric Ganzen Testbericht lesen