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Testbericht

Marcel Sommer, 19. April 2014
Über 1.500 Gäste kamen bereits am Vorabend der Peking Auto Show in den Genuss, die Fahrzeugpremieren des Volkswagen-Konzerns zu sehen. Dabei stahlen die hollywoodreifen Einspielfilmchen und tänzerischen Einlagen so manch einer Neuheit die Show.

Es ist gute Tradition im Volkswagen Konzern, bereits am Vorabend einer Automesse die Weltpremieren im Rahmen einer großen Show zu präsentieren. In Peking stand der Abendevent unter dem Motto "Die Nacht der Stars". Konzern-Chef Martin Winterkorn stellte klar, dass "nicht die Fahrzeuge die Stars seien, sondern es viel um die Partnerschaft zwischen Volkswagen und dem Land China ginge". Wen wundert\\\'s - verkaufte der Gastgeber hier bereits über 20 Millionen Fahrzeuge. Allein in diesem Jahr sollen es mehr als 3,5 Millionen Neuzulassungen werden. Automobiler Star des Abends: das Audi TT offroad concept. Der in einem actiongeladenen Kurzfilm angekündigte gelbe Sonderling wurde aus einer Übersee-Kiste auf die Bühne entlassen. Der Viertürer wirkt nicht nur wie ein höher gelegter TT, er ist auch einer. Sein Plug-in-Hybrid-Antrieb mit zwei Elektromotoren sorgt mit 408 PS Systemleistung für ordentlich Dampf. Dieser spiegelt sich jedoch nicht im Verbrauch, der im Mittel bei nur 1,9 Litern auf 100 Kilometern liegt.

Mit 1,9 Liter würde der neue Huracan gerade einmal 15 Kilometer weit kommen. Der 610 PS starke Stier ist in den ersten drei Verkaufsmonaten 1.500 Mal verkauft worden. Doppel so viel PS hat eine erneute Sonderedition des Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport Vitesse, die Black Bess. Mit dem über zwei Millionen Euro teuren und 408 Kilometer pro Stunde schnellen Supersportwagen soll der ehemals schnellste Wagen der Welt, der Bugatti Typ 18 geehrt werden. Der scheidende Bugatti- und Bentley-Chef Wolfgang Schreiber brachte mit dem Mulsanne Hybrid noch ein spritsparendes Luxus-Konzept mit nach China. Sein bisheriger Verbrauch von 16,9 Litern auf 100 Kilometern soll auf diese Weise um rund 70 Prozent gesenkt werden können. 50 Kilometer sind zudem rein elektrisch möglich.

Ebenfalls mit Hybridantrieb fährt der überarbeitete VW Touareg, der ab Herbst auf den Markt kommt. Neben der leicht veränderten Form des Großstadtkraxlers wird auch eine neue R-Line Version angeboten. Der neue Touareg wurde vom chinesischen Filmsuperstar Zhang Hanyu in die gewaltige Sporthalle pilotiert. Auch von Volkswagen stammt ein weiteres Konzeptfahrzeug, das von VW-Entwicklungschef Heinz-Jakob Neußer mit strahlendem Gesicht vorgestellt wurde. Der VW Golf R 400 holt aus seinem 2,0 Liter großen Benzinmotor 400 PS, die an alle vier angetriebenen Räder verteilt werden. 3,9 Sekunden braucht er bis Tempo 100 - bei 280 Kilometern pro Stunde ist Schluss. Nahezu gleichschnell sind die beiden GTS-Versionen des Porsche Cayman und Boxster. Beide Zuffenhäuser verfügen über 15 PS und zehn Newtonmeter mehr als ihre S-Versionen. Der 330 PS starke Boxster GTS ist ab Mai für 69.949 Euro und der 340 PS starke Cayman GTS für 73.757 Euro erhältlich.

Wesentlich bodenständiger präsentierte Skoda-Chef Winfried Vahland den neuen Octavia. Die nun schon dritte Generation des tschechischen Erfolgsautos, das innerhalb der Marke Skoda einen Verkaufsanteil von 42 Prozent aufweisen kann, "ist völlig zu Recht als das Herz der Marke anzusehen", stellte Vahland klar. Zudem erklärte er, dass die bisherige Anzahl der Skoda-Modelle in China verdoppelt werden solle, sprich aus drei werden sechs. Mit nur einem Modell, dafür aber mit einem Enthusiasmus bewaffnet, der für die Vorstellung einer ganzen Fahrzeug-Flotte gereicht hätte, schwärmte Seat-Chef Jürgen Stackmann von dem "stärksten und schnellsten Modell, das die Marke Seat jemals hervor gebracht hat". Die Rede ist vom 280 PS starken Golf-Jäger Leon Cupra. Mit 7:58 Minuten auf der Nordschleife sieht er nicht nur flott aus, sondern lässt sich auch so fahren.

Quelle: Autoplenum, 2014-04-19

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