Brechende oder reißende Scheiben an einem Auto sind schon immer ein Problem gewesen. Nicht nur bei Ford, bei allen Herstellern. Je größer die Scheibe, umso größer das Schadensrisiko: Beim Käfer war es wegen der kleinen Frontscheibe deutlich weniger wahrscheinlich, dass sie ein Steinchen traf und sie riss als heute bei Golf & Co. mit doppelt so großen Scheiben.
Sie haben auch eine Menge auszuhalten: Enorme Temperaturunterschiede, hohe Windstärken beim Fahren und die Bewegungen des Autos dabei. Dazu kommt Dreck auf der Scheibe und dessen kratzfördernde Wirkung. Schon ein paar mal Wischen mit abgenudelten Wischern trocken auf der schmutzigen Scheibe kann diese austauschreif verkratzen!
Glas ist zwar hart, aber es gibt jede Menge Härteres.
Früher hat man Scheiben mit Dichtgummis in die Karosse eingebaut, das ergab keine so formschlüssige Verbindung wie heutezutage, wo es auf hohe Stabilität der Karosse ankommt. Da werden die Scheiben verklebt, um sie als "Bauteil" der Karosse zu nutzen. Sie wird dadurch deutlich stabiler, und die Gefahr, dass eine Scheiben bei einem Unfall herausfliegt und die Insassen des Autos bzw. Dritte gefährdet, ist weitaus geringer.
Verschleißteile sind schlicht Bauteile, die während ihrer Lebensdauer einem Verschleiß, einer Abnutzung, unterliegen.
Bremsbeläge werden dünner, Bremsscheiben ebenso. Reifen fahren sich ab, Stoßdämpfer verlieren an Wirkung, Glühlampen gehen irgendwann kaputt und auch Scheiben haben einen Verschleiß.
Dafür haftet aber nicht der Hersteller, weil der Verschleiß unvermeidbar ist. Man kann eine Autoscheibe nicht mit einer Fensterscheibe eines Hauses vergleichen - die Einwirkungen auf diese sind weit geringer als bei einem Auto.
Deshalb ist es mit allen Verschleißteilen gleich: Der Halter eines Fahrzeuges ist dafür zuständig, sie in Ordnung zu halten, nicht der Hersteller. Genauso bist du selbst dafür verantwortlich, wenn du z.B. einen Nagel im Reifen hast, weil du dummerweise, unverschuldet und unbemerkt in den herumliegenden Nagel so draufgefahren bist, dass er sich in den Reifen bohrte. Das kannst du in aller Regel weder dem Nagelhersteller noch demjenigen, der ihn genau an der Stelle verloren hat, anlasten. Nennt sich schlicht und einfach Lebensrisiko.