Ich hatte schon zwei Passat Modelle gefahren und der letzte, ein Passat Baujahr 1989, hatte als Benziner 16 Jahre auf dem Buckel und knapp 300.000 km auf dem Tacho. Bei diesem Wagen hatte ich ausser Verschleißreparaturen und Inspektionen keine Probleme und er lief wie eine Nähmaschine! Leider fuhr mir 2005 dann ein dicker Mercedes in die Seite, wodurch der Wagen nur noch Schrottwert hatte.
Also war klar, dass ich wieder einen Passat kaufen würde. Diesmal sollte es ein Diesel sein und ich fand das passende Modell, Baujahr 2005 als Jahreswagen mit knapp 8000 km auf dem Tacho bei einem VW-Händler stehen.
Die ersten 60.000 km liefen wie erwartet und Inspektionen wurden immer beim VW-Händler gemacht. Da kam ich zwar unter 400,- € nie aus der Inspektion, aber so lange er problemlos lief, sollte es mir recht sein.
Bei 80.000 km mussten die hinteren Bremsen komplett mit Scheiben gemacht werden, was mit 350,- € zu buche schlug. Bei 100.000 km waren die vorderen Bremsen mit Scheiben dran, was 450,- € kostete. Da wurde mir dann gesagt, dass die Manschetten der Antriebswelle rissig wären und ich die irgend wann mal machen lassen sollte.
Nicht ahnend, dass das hätte sofort gemacht werden sollen, fuhr ich munter weiter, bis ich beim Beschleunigen aus Kurven ein leichtes Klacken vernahm. Das war bei km-Stand 105.000. Ich fuhr damit zu einer freien Werkstätte, die ich schon lange kannte, um eine neutrale Meinung darüber einzuholen. Der sagte mir dann, dass man die Manschetten sofort hätte wechseln sollen, aber als er bei einer Probefahrt mit ruppigen Beschleunigungen aus Kurven kein Klackern hören konnte, Vorführeffekt, meinte er, dass ich es jetzt sofort machen lassen sollte und damit vielleicht davon kommen würde. Ansonsten würde es teuer werden. Das tat ich für 250,- € und konnte danach auch erst mal nichts mehr hören.
Bei 110.000 km fing ich an ein sanftes Heulgeräusch zu hören, wenn ich bei ca. 80 km/h vom Gas ging. Das wurde bis 120.000 km immer stärker, so dass ich bei der großen 120er Inspektion mit Zahnriemenwechsel nachsehen ließ, was das wohl wäre. Der erste Schock waren die Kosten der Inspektion mit Zahnriemenwechsel, die 1.300,- € kostete. Der Zweite war die Offenbarung, dass das Heulen vom Getriebe käme und das überholt werden müssen. Kostenpunkt etwa 3.000,- €! Ich sollte auch froh sein, dass sie so etwas überholen würden, denn andere Händler würden ein neues Getriebe verbauen, was mich dann 4.500,- € kosten würde. Übrigens wurden mir satte 100,- € dafür in Rechnung gestellt, um heraus zu finden, was das Heulgeräusch war. Das nenne ich Abzocke, denn Getriebeprobleme scheinen bei dem Modell öfter vor zu kommen und die Symptome sollte ein Meister kennen.
Natürlich fragte ich an, ob das Getriebe auf Garantie repariert werden könne, denn 110.000 km wären doch für ein VW- Getriebe wahrlich keine Laufleistung, aber das wurde natürlich abgelehnt, da der Wagen mit fast 7 Jahren zu alt wäre.
Es stand also zur Auswahl 3000,- € für eine Überholung des Getriebes auszugeben oder den Wagen abzustoßen. Da er aber in dem Zustand mit gelber Plakette wenig Wert war und ich wohl mindestens 10.000 € hätte drauflegen müssen, schien mir die Getriebereparatur das kleinere Übel.
Allerdings fangen nun bei 130.000 km auch die Klackergeräusche beim Beschleunigen wieder an hörbar zu werden, was also eine weitere Reparatur nach sich ziehen wird. Um eine grüne Plakette zu bekommen, wird auch noch ein neuer Akt mit Rußfilter eingebaut werden müssen, Kostenpunkt auch bei ca. 800-1000 €, je nach Werkstatt.
Fazit bei km Stand 135.000,-: Das war bis jetzt mein teuerster Wagen. Nach vielen Recherchen im Internet sind die Risse in den Manschetten eine Krankheit dieses Modells und die Getriebeprobleme beim 6-Gang Schaltgetriebe wohl auch. Hier hat VW wohl minderwertige Qualität verbaut und der Kunde muss dafür bluten. Für einen Wagen mit einem Neupreis von 28.000 € erwarte ich nicht dies minderwertige Qualität!
Es gibt viele positive Punkte, die ich bei diesem Wagen aufzählen könnte, die auch zur Genüge aufgeführt wurden und ich fahre ihn immer noch gerne, aber was nutzen die einem, wenn man nicht weiß, welches Bauteil als Nächstes den Geist aufgibt und einen den nächsten Sommerurlaub kostet? Der Turbolader scheint ja auch ab und zu mal Probleme zu machen und kostet auch weit über 1000 €. Vielleicht wird das meine nächste Investition sein;-)
Ich würde vor allem vom Gebrauchtkauf dieses Modells dringend abraten, denn das kann schnell sehr teuer werden! Wer es trotzdem macht, sollte sich bewusst sein, dass bei 120.000 km eine sehr teure Inspektion mit Zahnriemen fällig wird! Unbedingt Antriebsmanschetten prüfen und hören, ob das Getriebe beim Gas Wegnehmen zwischen ca. 80-120 km/h seltsame Geräusche macht. Klacken beim Beschleunigen in Kurven ist ein Zeichen dafür, das die Antriebswellen wegen rissigen Manschetten bald ersetzt werden müssen.
Mein nächstes Auto wird ein Toyota oder Mazda, denn das sind laut meiner freien Werkstatt die Autos mit den wenigsten Mängeln.
Nachtrag vom 14.01.2013:
Die Probleme hören nicht auf. Vor etwa 3 Monaten sprang der Wagen plötzlich nicht mehr an und der ADAC brachte ihn dann mit Starthilfespray wieder zum Laufen. Probleme konnte er keine finden und auch der VW-Händler zu dem ich natü+rlich gleich fuhr, konnte nicht helfen. Fazit war: Wenn das wieder passiert, dann lassen sie den Wagen direkt zu uns schleppen, damit wir Fehlersuche betreiben können.
Drei Wochen später war es dann soweit. Da ich Mobilitätsgarantie habe, wurde er kostenlos zu VW geschleppt. Die brauchten dann 2 Tage, um heraus zu finden, dass die Glühkerzen der Grund seien. Diese wurden auch gleich gewechselt und das Ganze kosteet mich inklusive Fehlersuche Stunden schlappe 400,- €!
Leider fuhr ich keine 2 Wochen und er sprang wieder nicht an, was mich dann sehr wütend machte und ein langes Gespräch bei dem Händler nach sich zog. Dann blieb der Wagen sage und schreibe fast 10 Tage dort mit dem Ergebnis, dass sie eigentlich keinen Fehler finden können, aber vermuten, dass es an der Dieselvorförderpumpe im Tank liegen könnte und sie diese auf Verdacht zu Euro 800,- wechseln könnten. Allerdings könne man mir nicht garantieren, dass der Fehler dann nicht mehr auftrete, aber die Chance liege bei 80%, dass es die Ursache war.
Garantie auf irgend eines dieser Probleme natürlich null! Somit fuhr ich erst mal vom Hof, um mir das durch den Kopf gehem zu lassen. Da mir das auf Verdacht aber zu teuer war und bei 20% Chance, dass es ein anderer Fehler ist, ich keine 800,- € hinlegen würde, wollte ich sehen, wann es wieder auftreten würde. Mit einer Dose Starterhilfespray fuhr ich nun herum und bald hatte ich das gleiche Problem wieder. Ich rief erneut den ADAC, weil ich mir nicht sicher war, wo genau ich das Spray einsprühen musste und als der Wagen wieder lief, diskutierte ich noch mit dem wirklich serh netten ADAC Herren über die Ursachen. Der gab mir dann den Tipp, dass ich das Dieseltankförderpumpenproblem damit eigentlich eingrenzen könne, wenn ich den Tank immer mindestens halb voll hätte, denn dann müsste er immer anspringen, da genug Druck da sei. Wenn ich so keine Startprobleme mehr hätte, dann könnte man davon ausgehen, dass es wirklich diese Pumpe ist. Warum sagt einem der VW-Mensch so etwas nicht?
Vor Weihnachten musste ich dann, um eine grüne Plakette zu bekommen, auch noch den Kat durch einen Kat mit Rußfilter ersetzen, was mich auch wieder 750,- € kostete.
Dann fuhr ich über Weihnachten und Neujahr mit einem Auto, das mindestens einen halbvollen Tank hatte und bekam wieder langsam etwas Vertrauen, dass ich so nicht stehen bleiben würde.
Die Freude war zu früh, denn am ersten Arbeitstag nach den Weihnachtsferien stehe ich morgens in der Stadt an der Ampel und meine Anzeige piepst und blinkt mir zu, dass ich sofort anhalten soll, um das Kühlwasser zu checken. Ich fahre rechts ran und muss fest stellen, dass der Ausgleichsbehälter leer ist und es vorne unten tropft.
Der Kühler war an einer Stelle geplatzt und muss ausgetauscht werden, was wieder um die 300-400 € kosten wird. Diesmal allerdings bei meinem altbekannten freien Schrauber, denn VW Werkstätten kann ich mir nun nicht mehr leisten.
Fazit: Hätte ich dieses Ausmaß nur erahnen können, ich hätte den Wagen vor einem Jahr in Zahlung gegeben. Ich habe jetzt bei km-Stand 142.000 im letzten Jahr 6000,- € an Reparaturen inkl. Kat in dieses Auto gesteckt. Ein Faß ohne Boden, denn das Startproblem und die Antriebswellen stehen noch an.....