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Testbericht

7. Juli 2011
Le Castellet (Frankreich), 7. Juli 2011 - Sie ist der kleinste und leichteste Wagen mit dem neuen 5,5-Liter-V8-Biturbo: die neue Mercedes E-Klasse von AMG. Bisher wurden die S- und die CL-Klasse und der CLS mit diesem frischen Power-Aggregat ausgerüstet - nun ist der Business-Jet dran. Da sowohl weltweit als auch auf dem Heimatmarkt Deutschland von diesem Wagen deutlich mehr Limousinen als Kombis verkauft werden, haben wir uns die Stufenheck-Variante zum Test vorgenommen. AMG betont, dass der E 63 das wichtigste Fahrzeug für die Performance-Marke aus Affalterbach ist.

Kleiner Schriftzug Es gibt nur ein winziges Detail, welches das neue Herz des E 63 AMG nach außen trägt: An den vorderen Kotflügeln prangt jetzt stolz der Schriftzug "V8 Biturbo". Bisher glänzte dort "6.3 AMG". Die Modellbezeichnung E 63 AMG bleibt erhalten - auch wenn die "63" hinsichtlich des Hubraums der AMG-Modelle noch nie gestimmt hat. Außerdem gibt es noch neue Felgen - aber mal ehrlich: Wer kann sich an die alten erinnern?

Top-Sport In der Kabine greift der Fahrer ins oben und unten abgeflachte AMG-Lenkrad. Auffällig ist der Schubhebel, mit dem jetzt die neue Siebengang-Sportautomatik bedient werden kann. Zuerst kam dieser stylische Hebel im Flügeltürer SLS AMG zum Einsatz. Und da die kräftigste E-Klasse auch uneingeschränkt im Alltag nutzbar sein soll, kann sich der Kunde alle erdenklichen Assistenten in den Wagen kaufen - auch ein aktiver Spurhalte- und Totwinkelassistent (2.678 Euro im "Fahrassistenz-Paket Plus") steht zur Verfügung. Der Innenraum ist top verarbeitet und die Sitze eignen sich sowohl für lange Touren als auch für ambitionierte Ausflüge auf den Racetrack - Seitenhalt für Rücken und Beine ist reichlich vorhanden. Die Tacho-Skalierung geht bis 320 km/h, obwohl der Wagen bei 250 km/h abgeregelt ist. Eine Anhebung der Abregelung auf 300 km/h kostet im Rahmen des optionalen AMG Driver‘s Package 3.927 Euro. Die meisten Kunden, besonders die aus Ländern wie den USA (erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf Highways: zirka 120 km/h), nehmen dieses Extra gerne.

Knackig bis knüppelhart In Sachen Fahrwerk haben die Ingenieure den E 63 AMG gründlich überarbeitet - besonders der Abrollkomfort lag den Entwicklern am Herzen. Und tatsächlich: Im Normalmodus gibt sich das Fahrwerk beinahe schon sanft. Für die ambitioniert gefahrene Kurve ist es straff genug, aber bei Speed-Bumpern und Schlaglöchern vergreift es sich nicht an den Rücken der Wageninsassen. Der Abrollkomfort ist spürbar besser, wobei eine gewisse Grundknackigkeit glücklicher Weise erhalten geblieben ist. Auf der Rennstrecke testen wir dann die drei Fahrwerkseinstellungen. Die Spreizung von "Normal" zu "Sport Plus" ist gewaltig. Bei letzterer Einstellung wird auch in der recht engen aber voll gefahrenen Kurve kein bisschen gewankt. Für 1.785 Euro gibt es das ebenfalls verstellbare AMG-Ride-Control-Performance-Fahrwerk. Jetzt sind nochmal 25 Prozent mehr Dämpfung drin. Sicher zirkeln wir den großen Wagen durch den Parcours, schnell kommen wir mit der Hochleistungs-Bremsanlage wieder zum Stehen. Keramikbremsen kosten 11.365 Euro Aufpreis - und werden wiederum gerne vom Kunden genommen.

Doppelte Turbo-Power Der 6,2-Liter-Saugmotor des E 63 AMG hat ausgedient: Jetzt kommt der 5,5-Liter-V8-Biturbo mit strahlgeführter Direkteinspritzung. Das Aggregat ist ein großer Wurf, wie wir schon in S- und CL-Klasse feststellen konnten. Dort leistet das Triebwerk 544 PS und generiert ein Drehmoment von 800 Newtonmeter. Für die leichtere E-Klasse reichen 525 PS und 700 Newtonmeter. Aber auch hier weiß AMG traditionell, wie man noch ein bisschen mehr Geld elegant nach Affalterbach umleiten kann: Für 8.306 Euro gibt es im Zuge des AMG Performance Package unter anderem 32 PS und 100 Newtonmeter mehr. Dafür wird der Turbodruck ein wenig erhöht. Von null auf 100 km/h geht es serienmäßig in 4,3, mit 557 PS in 4,2 Sekunden.

Haut los, grummelt dezent Beim Fahren durch Stadt und Land grummelt das Triebwerk friedlich vor sich hin. Schließlich sind wir mit einem Mercedes unterwegs - Krawallmachen ist der Marke fremd. Aber die Performance stimmt: Bei jeder Geschwindigkeit wirkt der E 63 AMG extrem leichtfüßig, hat immer noch gigantische Reserven. Wer es auf der Rennstrecke darauf ankommen lässt, wird mit unbändigem Vortrieb belohnt. Für den perfekten Start gibt es auch im neuen Modell eine Launch Control. Ausgesucht direkt hängt der E 63 AMG am Gas, dabei soll er auch noch recht sparsam sein: Im Modus "Controlled Efficiency" reichen dem Sportler laut Hersteller 9,8 Liter Super pro 100 Kilometer. Gegenüber dem saugenden Vorgänger-Aggregat wäre dies eine Kraftstoffeinsparung von über 20 Prozent. Nicht ganz unschuldig am sorgsamen Umgang mit dem teuren Energy Drink sind die neue Sportautomatik und ein Start-Stopp-System.

Nasse Anfahrkupplung Die enorme Kraft der Biturbos wird jetzt auch beim E 63 AMG von der siebengängigen MCT-Automatik verwaltet. Das Multi-Clutch-Technology-Getriebe arbeitet mit einer nassen Anfahrkupplung, schaltet schnell und ist auch für Mehrfach-Schaltvorgänge gut. Außerdem kann es neben "Controlled Efficiency" noch in die Modi "Sport", "Sport+" und "Manuell" versetzt werden. In den letzten beiden Einstellungen werden die Gänge in 100 Millisekunden gewechselt. Und gerade auf der Rennpiste merken wir, wie jetzt die Gänge schön hart reinknallen. Allerdings ist bei den beiden sportlichsten Einstellungsvarianten das neue Start-Stopp-System deaktiviert. Dieses lässt ansonsten den Motor beim Ampelstopp ausgehen und beim Tritt aufs Gas spontan wieder anspringen. Im Stadtverkehr ist das für eine Kraftstoffeinsparung von fünf bis sieben Prozent gut.
Technische Daten
Antrieb:Hinterradantrieb
Anzahl Gänge:7
Getriebe:Automatik
Motor Bauart:Otto-V-Motor mit Bi-Turboaufladung und Direkteinspritzung
Hubraum:5.461
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:8
Leistung:386 kW (525 PS) bei UPM
Drehmoment:700 Nm bei 1.750-5.000 UPM
Preis
Neupreis: 105.791 € (Stand: Juli 2011)
Fazit
Der neue E 63 AMG kann alles deutlich besser als sein Vorgänger, ohne sich äußerlich geändert zu haben. Der Innenraum passt jetzt zum Rest der modernen Modellpalette und der Antriebsstrang ist ganz was Feines. Bei enormer Leistung und Spritzigkeit gehen das neue 5,5-Liter-Biturbo-Aggregat und die Siebengang-Sportautomatik ausgesucht effizient mit dem Kraftstoff um.

Wer es krachen lassen will: Für eine Runde auf der Nordschleife braucht der Business-Hammer unter acht Minuten. Und noch eine gute Nachricht: Der Preis des neuen E 63 AMG bleibt gegenüber dem Vorgänger-Modell unverändert.
Testwertung
5.0 von 5

Quelle: auto-news, 2011-07-07

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