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Testbericht

Sebastian Viehmann, 25. Juni 2009
Mazda feiert 20 Jahre MX-5. Der leichte Freiluft-Flitzer mit Heckantrieb verkaufte sich schon 850.000 Mal und hat immer noch keinen echten Konkurrenten. Das könnte sich allerdings bald ändern.

Serge Galonnier ist ein viel beschäftigter Mann. "2009 müssen wir eine ganze Reihe von Events organisieren", sagt der Präsident des französischen "MX-5 Passion Club". Das japanische Spaßmobil wird 20 - und das größte Geburtstagstreffen fand jetzt an der Rennstrecke von Le Mans statt. Allein vom französischen Club waren mehrere Dutzend Autos angereist. Dazu kamen Fans aus Belgien, den Niederlanden oder Italien.

Mathieu van den Oever hatte einen Renn-MX-5 der ersten Generation mitgebracht. "Leider konnte ich den hier nicht über die Piste von Le Mans jagen – aber demnächst habe ich ja ein Rennen in Zolder", freute sich der Niederländer. Massimo Colombo aus Mailand ist sogar 1050 Kilometer gefahren, um beim Treffen dabei zu sein. "Le Mans ist ein legendärer Platz für Mazda", sagt der Italiener. Und das weniger, weil beim diesjährigen 24-Stunden-Rennen in der LMP2 Fahrzeugklasse einige Autos mit Mazda-Motoren antraten. Die Japaner schrieben am 23. Juni 1991 Motorsport-Geschichte, als Johnny Herbert, Volker Weidler und Bertrand Gachot mit dem Mazda 787B das 24-Stunden-Rennen gewannen. Es war der erste Gesamtsieg eines japanischen Automobilherstellers und auch das erste Mal, dass ein Fahrzeug mit einem Wankelmotor in Le Mans siegte.

Beim MX-5 gelang das Wunder ohne Wankel. 1989 stand der Roadster – damals noch mit den charakteristischen Kulleraugen-Klappscheinwerfern - bei der Automesse in Chicago auf einem bescheidenen Stand zum ersten Mal im Rampenlicht. Die Amerikaner verliebten sich sofort in den "EM-EX Five", der zuerst unter dem Namen Miata bekannt wurde. Amerikas Lieblingssportler, die Corvette, war in den 80ern ziemlich groß und behäbig geworden und der leichte Nippon-Flitzer avancierte schnell zum Kultobjekt. Bis Ende 1990 waren schon mehr als 150.000 Autos vom Band gerollt und nur jedes zehnte davon war für Europa bestimmt. Viele MX-5 kamen daher zu Beginn als Grauimporte nach Deutschland. Die erste Generation des Nippon-Roadsters (genannt NA) wurde bis 1998 gebaut, es folgte der NB ohne Klappscheinwerfer.

Mittlerweile ist der MX-5 in der dritten Generation (NC) angekommen. Mit mehr als 850.000 Exemplaren hat er sich als meist verkaufter Roadster aller Zeiten einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde gesichert. Wahlweise gibt es ein elektrisches Hardtop-Verdeck und seit kurzem auch für den europäischen Markt ein Automatikgetriebe. Doch die Essenz des MX-5 konnten die Japaner in den letzten beiden Jahrzehnten bewahren: Niedriges Gewicht, drehfreudige Motoren, eine knackige Schaltung mit extrem kurzen Wegen und ein simples Stoffdach, das sich mit einer Hand bedienen lässt. "Jinba Ittai" nennen die Japaner ihre Fahrspaß-Formel. Übersetzt heißt das: Einheit von Ross und Reiter.

Auf dem Roadster-Markt genießt der MX-5 bis heute eine Sonderstellung, weil sein Freiluftvergnügen mit sportlichem Hinterradantrieb kombiniert wird – die meisten anderen Roadster haben Frontantrieb. BMWs hinterradgetriebener Z4 ist zwar deutlich stärker, aber auch deutlich teurer - ganz zu schweigen vom Heckmotorsportler Porsche Boxster.

Sollte allerdings VW seinen Mittelmotor-Roadster "Bluesport" zum Serienmodell entwickeln, könnte es für den MX-5 ungemütlich werden. Weniger wahrscheinlich, aber immer noch heiß in der Gerüchteküche gehandelt, ist auch ein abgespeckter Porsche Boxster mit Audi-Motor. Und bei Alfa denkt man angeblich über eine Wiedergeburt des Hinterradantriebs nach. Auf der Plattform des Kleinwagens MiTo könnte dann ein echter MX-Konkurrent entstehen – der Alfa Spider ist mittlerweile so träge und teuer geworden, dass er alles Leichtfüßige des Originals vermissen lässt.

Quelle: Autoplenum, 2009-06-25

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