Gebrauchtwagen-Check: Opel Zafira C - Flexibler Raumriese
Der Opel Zafira der dritten Generation – oder Zafira C – wird seit 2012 gebaut und zählt daher eher zu den jüngeren Gebrauchten. Im Vergleich zum Vorgänger, dem Zafira B, ist das aktuelle Modell deutlich gewachsen. So richtet sich der Van an Familien mit erhöhtem Platzbedarf oder Menschen, die viel Stauraum für ihr Hobby benötigen.
Karosserie und Innenraum: Der Zafira ist ein echter Van. Die SUV-artige hohe Sitzposition und die großen Fensterflächen verbindet nur diese Fahrzeugklasse. Das Design ist recht scharf gezeichnet und hebt sich vom Vorgänger-Modell ab. Innen gibt es – je nach Ausstattung – bis zu sieben Sitze. Die hinteren beiden Sitzreihen lassen sich auf einem praktischen Schienensystem verschieben und auch im Kofferraumboden versenken. Für die Siebensitzer-Konfiguration muss beim Neuwagenkauf allerdings entweder das Ausstattungsniveau „Sport“ oder „Innovation“ angekreuzt worden sein. Optional gab es ein „Lounge“-Paket, bei dem sich der mittlere Sitz der dritten Reihe zusammenfalten und in eine Mittelarmlehne verwandeln ließ. Die optional erhältlichen Ergonomie-Sitze für Fahrer und Beifahrer sind zudem von der „Aktion Gesunder Rücken“ ausgezeichnet. Etwas überfrachtet kommt die mit vielen Knöpfen und Schaltern versehene Mittelkonsole daher.
Motoren: Den Zafira C gibt es mit einer ganzen Reihe an Motorisierungen. Die Basis stellen ein 1,8-Liter-Saugbenziner mit 85 kW/115 PS und ein 2,0-Liter-Turbodiesel mit 81 kW/110 PS dar. Das Top-Aggregat ist ein 1,6-Liter-Turbobenziner mit 147 kW/200 PS. Außerdem gibt es eine Erdgas-Version mit 110 kW/150 PS und eine Autogas-Version mit 103 kW/140 PS. Wer unbedingt einen Benziner mit dem Sechsgang-Automatikgetriebe koppeln möchte, ist auf das 140-PS-Aggregat angewiesen. Generell empfiehlt es sich, nicht am Motor zu sparen, da der Zafira mit rund 1.600 bis 1.760 Kilogramm und viel Zuladung kein Leichtgewicht ist. Für Wenigfahrer bietet sich der 1,4-Liter-Turbobenziner an.
Ausstattung und Sicherheit: Die Aufpreisliste des Zafira C kann ganz schön lang ausfallen. Neben einigen Fahrassistenten wie einem Toter-Winkel-Warner, einer Verkehrszeichenerkennung und einem adaptivem Tempomat gibt es unter anderem auch eine große Panorama-Windschutzscheibe. Empfehlenswert ist das adaptive Fahrwerk „FlexRide“ mit elektronischer Dämpferregelung und drei Fahrmodi. Je nach Sitzkonfiguration schafft es der Zafira C auf ein Kofferraumvolumen von 152 Liter mit allen ausgeklappten Sitzen über 710 Liter als Fünfsitzer bis maximal 1.762 Liter. Den Euro-NCAP-Crashtest schloss der Zafira der dritten Generation mit vollen fünf Sternen ab.
Qualität: Wer sich für einen Zafira C entscheidet, sollte im Klaren darüber sein, dass die Qualität der im Innenraum verwendeten Materialien nicht auf Oberklasse-Niveau liegt. Besonders die schlecht absaugbaren Teppiche und die schwer zu reinigenden Stoff-Sitze können für einen reinen Schule-Fußballtraining-Spielplatz-Transporter ein wichtiger Punkt sein. Was die technische Seite angeht, schlug sich der Zafira C sowohl im TÜV-Report 2017 als auch in Dauertests der Magazine „Auto Bild“ und „Auto Motor und Sport“ weitestgehend fehlerfrei. Lediglich zwei Rückrufe im September 2012 für die Abdeckung des Beifahrerairbags und im Jahr 2015 für die Anzeige der elektronischen Feststellbremse sind zu vermelden. Bei Fahrzeugen, die zwischen zwei und drei Jahren alt sind, schafften es knapp 91 Prozent ohne Mängel durch die Hauptuntersuchung.
Fazit: Der Opel Zafira C ist ein echter Familientransporter und Raumriese. Wer ein Modell mit Siebensitzer-Konfiguration erwischt, hat stets die Wahl zwischen Kleinbus-Qualitäten und einem extrem großen Gepäckvolumen. Und auch, wenn ein moderner Crossover oder ein Kompakt-SUV vielleicht schicker sein mag, bei den praktischen Vorteilen gewinnt der Zafira. Preislich geht es schon bei deutlich unter 10.000 Euro los.
Es gab mal eine Zeit, in der waren praktische Vans so richtig in Mode. Und auch, wenn Crossover und SUVs mittlerweile mehr Fans haben, lohnt sich beim Erwerb eines Gebrauchten der Blick in die Van-Sparte.
Quelle: Autoplenum, 2017-04-04
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