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Testbericht

21. Mai 2012
München, 21. Mai 2012 - Leibspeise? Mexikanischer Kaktusblattsalat. Lieblingsmusik? Die himmlischen Laute der nordindischen Ektara. Es gibt Leute, die lieben das Ausgefallene. Und die sagen auf die Frage nach dem Traumauto ungern VW Golf. Eher eignet sich da der Infiniti FX, denn was das für ein Fahrzeug ist, muss man selbst Autofans erklären. Am einfachsten stellt man ihn so vor: Das ist die japanische Version des BMW X6. Aus Anlass des jüngsten Facelifts haben wird das große SUV von Nissans Nobeltochter getestet - ausgestattet mit dem V6-Diesel. Infinitis Bestseller Mit knapp 700 Stück ist der FX Infinitis Bestseller. Man sieht, die Marke steckt noch in den Anfängen, obwohl sie schon 2008 in Deutschland startete, und zwar mit dem FX. Damit kam der Nobeljapaner etwa gleichzeitig mit dem BMW X6 auf den Markt. Dennoch ist der FX nicht die Antwort auf den X6, sondern eher umgekehrt, denn in den USA gibt es den FX schon seit 2003. Mit dem BMW X6 gemeinsam hat der FX die Charakteristik: Bei beiden Fahrzeugen handelt es sich um große SUVs mit starken Coupé-Genen. Mit 4,87 Meter Länge und 1,68 Meter Höhe hat der FX auch fast identische Maße wie der X6. Beim nun erfolgten Facelift erhielt das Auto vor allem eine deutlich andere Front, eine elektrisch öffnende Heckklappe und einen optionalen Spurhalteassistenten. Nach wie vor stehen drei Motorisierungen zur Wahl: der FX30d mit V6-Diesel, der FX37 mit V6-Benziner und der FX50 mit V8-Benziner. Diesel für Sport und Cruisen Der getestete FX30d holt 238 PS aus drei Liter Hubraum. Serienmäßig wird die Kraft des Turbodiesels über eine problemlos schaltende Siebengang-Automatik übertragen, bei der man über Wippen am Lenkrad in die Gangwahl eingreifen kann. So ausgestattet, sprintet das Auto in 8,3 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht bis zu 212 km/h. In der Praxis fühlt sich der Wagen durchaus sportlich an, doch fährt man mit so einem SUV nur in Ausnahmefällen rasant. Man sitzt lieber hoch, überblickt das Geschehen vor sich und pflegt einen eher präsidialen Fahrstil - ruhig und zurückhaltend statt aggressiv und sportlich. Beeindruckende 550 Newtonmeter Drehmoment geben einem die Sicherheit, allzeit genug Kraft zu haben.
Eher durstig Bei normalen Verhältnissen fährt der FX mit Hinterradantrieb, schaltet die Vorderachse erst bei Reifenschlupf zu. Trotz dieser Spritsparstrategie ist der Verbrauch eher hoch: Der Hersteller gibt 9,0 Liter auf 100 Kilometer an, während der etwa gleich starke BMW X6 xDrive30d mit 7,4 Liter auskommen soll. Ein Trost mag sein, dass der Dieselverbrauch in der Praxis kaum höher als die Herstellerzahl liegt: Nach einer Ausfahrt auf Autobahnen und Landstraßen zeigte der Bordcomputer des Testfahrzeugs jedenfalls einen Wert von etwa zehn Liter auf 100 Kilometer an. Das Fahrwerk ist bei der gefahrenen GT-Ausstattung ziemlich straff ausgelegt, weist eher in die sportliche Richtung. Störend oder unkomfortabel wirkt dies aber nicht. Als GT genauso wie in der Variante GT Premium hat der FX eine normale Einzelradaufhängung. Bei den höherwertigen Ausstattungen S und S Premium ist eine elektronische Dämpferverstellung an Bord. Diese Versionen besitzen zudem eine aktive Hinterradlenkung. Manche Schalter schwer zu finden Im Cockpit des Infiniti FX fühlt man sich zunächst einmal wie erschlagen von der Vielzahl der Knöpfe. Nicht alle Einstellmöglichkeiten sind leicht zu finden. So verbirgt sich etwa die Außenspiegelverstellung ziemlich weit unten, etwa auf Kniehöhe, neben dem Lenkrad. Auch ist die Tempomat-Bedienung etwas umständlich: Man muss das System zuerst anschalten, dann von Tempolimiter auf Tempomat umstellen und schließlich noch die Geschwindigkeit setzen. Die Sitze bieten jedoch hervorragenden Seitenhalt. Im Fond haben auch mittelgroße Erwachsene genug Platz und der Kofferraum fasst in Normalkonfiguration immerhin 410 Liter. Wer mehr Platz braucht, klappt die Rücksitze um und kann dann 1.305 Liter verstauen. Dieser Maximalwert ist für ein großes SUV beschämend, denn das ist nicht mehr als bei umgeklappten Rücksitzen in einen gewöhnlichen VW Golf passt. Immerhin ist der FX-Kofferraum durch den ebenen Ladeboden gut nutzbar. Etwas über 57.000 Euro Die Preise für den FX30d beginnen bei 57.350 Euro. Damit ist das Auto rund 4.000 Euro günstiger als ein BMW X6 xDrive30d für 61.800 Euro. Die Ausstattung ist bereits in der Basisversion GT gut. Neben Elementen, die man in dieser Klasse voraussetzen kann, wie etwa elektrische Fensterheber, Nebelscheinwerfer und CD-Radio, bietet der FX noch jede Menge Luxus: Xenonlicht mit adaptiver Kurvenlichtfunktion, 20-Zoll-Alufelgen, eine Rückfahrkamera sowie Parkpiepser vorn und hinten, ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem, eine elektrisch bediente Heckklappe und ein Tempomat sind stets an Bord. Auch eine Zweizonen-Klimaautomatik, ein elektrisches Glasschiebedach, eine elektrische Einstellung der Lenksäule und der Vordersitzen inklusive Memoryfunktion, beheiz- und belüftbare Vordersitze sowie Lederausstattung sind immer dabei. Das Label Premium ist hier also berechtigt.
Nur fünf Händler in Deutschland Als Optionen werden nur Metalliclackierung und ein nobles Multimedia-Navigationssystem angeboten. Wer noch mehr Extras haben will, muss beim FX eine der höheren Ausstattungen kaufen. Hier gibt es vor allem viel moderne Sicherheitstechnik wie einen Spurverlassenswarner, einen aktiven Spurhalteassistenten, einen Abstandstempomaten und ein Auffahrwarnsystem. Wer sich nun für einen Infiniti FX entscheidet, hat es nicht einfach, einen zu kaufen: In Deutschland gibt es derzeit gerade mal fünf Händler. Das heißt zum Beispiel für Münchner Interessenten, dass sie bis nach Frankfurt fahren müssen.
Technische Daten
Antrieb:Allradantrieb
Anzahl Gänge:7
Getriebe:Automatik
Motor Bauart:Turbodiesel, DOHC, Common-Rail-Direkteinspritzung über Piezo-Düsen, VTG
Hubraum:2.993
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:6
Leistung:175 kW (238 PS) bei UPM
Drehmoment:550 Nm bei 1.750 UPM
Preis
Neupreis: 57.350 €
Fazit
Der wichtigste Kaufgrund für den Infiniti FX ist nach einer Herstellerumfrage das Design - mit Recht, denn das Auto ist ausnehmend schick. Zweites Kaufargument ist der Preis, und auch hier haben die Käufer recht, denn ein BMW X6 ist nicht nur teurer, sondern auch deutlich schlechter ausgestattet als die Rundum-Glücklich-Lösung von Infiniti. Außerdem ist der FX beileibe kein Allerweltsauto. Auf der Negativseite stehen der hohe Verbrauch des Diesels und der kleine Kofferraum. Außerdem ist die extrem geringe Zahl von Händlern ein Hindernis. Positivdenker werten dies jedoch als Exklusivitätsgarantie.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2012-05-21

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