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Testbericht

Holger Holzer/SP-X, 8. Oktober 2010

Frisch renoviert fährt nun Deutschlands beliebtester Kombi vor. Ein modernisiertes Blechkleid und High-Tech, wie man es sonst nur aus dem automobilen Oberhaus kennt, sollen dem Mittelklässler seine Vormachtstellung in Deutschland sichern. Denn auch die Konkurrenz ist gut aufgestellt, wie ein Blick auf die beliebtesten Modelle zeigt.

Behutsame Verbesserung war das Motto bei der Neuauflage des Bestsellers, der ab Mitte November beim Händler steht. So sind die Neuerungen am VW Passat zunächst vor allem kosmetischer Art: Eine nun im Stil der Marke gestaltete Front mit schmalem Kühlergrill und zur Mitte hin spitz zulaufenden Scheinwerfern lassen das Auto breiter, aber zugleich eleganter wirken. Das umstrittene barocke „Chromlätzchen“ des Vorgängers gehört der Vergangenheit an. An der Seite strecken neue Falten im Blech die Karosserie optisch in die Länge, kantigere Heckleuchten ersetzen die alten Exemplare mit den kreisrunden Ausbuchtungen. Insgesamt wirkt der Passat damit nun deutlich gradliniger als sein Vorgänger. An Abmessungen und Platzangebot ändert sich jedoch nichts.

Überarbeitet kommt auch der Innenraum daher, wo neue Materialien und eine nochmals verbesserte Verarbeitung den Vergleich mit Premium-Wettbewerbern nicht scheuen müssen. Ebenfalls protzen kann die Wolfsburger Mittelklasse mit zahlreichen technischen Helferlein, die bislang eher in oberen Klassen anzutreffen waren. So gibt es unter anderem den Fernlichtassistenten aus dem Phaeton sowie eine Radarüberwachung des „Toten Winkels“. Viele Kunden dürften aber aus Kostengründen auf die aufpreispflichtigen Extras verzichten. Die Basisversion mit dem 90 kW/122 PS-Benziner gibt es dann ab rund 26.000 Euro. Der preiswerteste Diesel leistet 77 kW/105 PS und kostet rund 28.000 Euro.

Preislich liegt der Passat damit wie bei VW üblich zwischen den anderen Volumenherstellern auf der einen Seite und den Premiummarken auf der anderen. Zur ersten Kategorie gehört der Insignia Sports Tourer vom VW-Dauerkonkurrenten Opel. Die seit Anfang 2009 gebaute Rüsselsheimer Kombi-Interpretation setzt weniger auf maximales Raumangebot als auf eine schnittige Designlinie. Das abfallende Dach und die schrägstehende Heckklappe machen ihn trotz der beträchtlichen Länge von 4,91 Meter zum klassischen Lifestyle-Kombi. Die Preise starten bei 23.490 Euro für die Version mit dem 85 kW/115 PS starken Einstiegsbenziner; wer einen Diesel will, zahlt mindestens 25.090 Euro für die Version mit 81 kW/110 PS. Im Programm finden sich auch V6-Motoren und Allradantrieb.

Lademeister statt Lifestyle-Mobil ist der frisch geliftete Ford Mondeo Turnier. Er verfügt über eines der größten Gepäckabteile seiner Klasse sowie eine ungewöhnlich hohe Zuladung. Und auch den Passagieren bietet er überdurchschnittlich viel Raum. Trotzdem fährt sich der Mondeo wie von Ford gewohnt vergleichsweise agil. Die Motorenpalette startet mit einem 88 kW/122 PS starken Benziner, den es für 24.800 Euro gibt. Einstiegsdiesel ist ein 85 kW/115 PS starker Vierzylinder; die Preisliste beginnt bei 27.550 Euro. Als einer der wenigen Vertreter seiner Klasse kann das Ford-Flaggschiff auch mit Autogasantrieb ab Werk geordert werden.

Obwohl der Mittelklasse-Kombi als solcher vor allem ein deutsches Phänomen ist, gibt es auch bei den Importeuren geräumige Lademeister. Vorn in der Bestsellerliste fährt der Mazda6 Kombi mit, der trotz dynamischer Dachlinie überraschend viel Platz im Innenraum bietet. Seit dem Facelift zur Jahresmitte gibt es außerdem frischeres Design und eine überarbeitete Motorenpalette. Zudem gehört der Japaner zu den preiswertesten Modellen seiner Art. Die 88 kW/120 PS starke Einstiegsversion gibt es ab 23.690 Euro, den 95 kW/129 PS starken Diesel gibt es für 25.890 Euro. Mit Klimaanlage, CD-Radio und geteilter Rücksitzbank sind zudem wichtige Extras immer ab Werk an Bord.

Auf Seiten der Premiumwettbewerber liefern sich Audi, BMW und Mercedes seit Jahren ein heißes Rennen um die Plätze hinter dem Wolfsburger Bestseller. Geräumigster Vertreter ist das Mercedes-Benz C-Klasse T-Modell, dem moderne Lifestyle-Allüren weitgehendt fremd sind. Die Motorenpalette ist umfangreich und bietet unter anderem eine neue Generation von Benzin-Direkteinspritzern. Allradantrieb gibt es auch, allerdings vorerst nur in Verbindung mit Dieselmotorisierungen. Die Preisliste startete bei 33.975 Euro für den 115 kW/156 PS starken Benziner, den Diesel mit 100 kW/136 PS gibt es ab 35.879 Euro.

Mit einem deutlich größeren Allradangebot wartet Audi auf: Den A4 Avant gibt es gleich in sieben 4x4-Varianten, zusätzlich gibt es das auch optisch zum Offroader aufgemöbelte Modell Allroad. Beim Platzangebot muss der Audi-Kunde allerdings Einschränkungen hinnehmen, die maximale Gepäckraumgröße ist allenfalls durchschnittlich. Der Basispreis für den 88 kW/120 PS-Benziner liegt bei 26.900 Euro Euro, der kleinste Diesel kostet 29.500 Euro und leistet ebenfalls 88 kW/120 PS.

Noch etwas schmaler geschnitten tritt der BMW 3er Touring auf, dafür gibt es praktische Details wie eine aufklappbare Heckscheibe. Allradantrieb gibt es ebenfalls für eine ganze Reihe von Diesel- und Ottovarianten. Fast egal, welchen Motor man wählt – meist ist man sparsamer unterwegs als mit der Konkurrenz. Denn die Münchner haben als erster Hersteller konsequent auf Verbrauchsreduzierung gesetzt und bieten fast durchgehend Start-Stopp-System, Bremskraftrückgewinnung und andere Sparhelfen an. Der Einstiegspreis in die Münchner Mittelklasse liegt bei 30.350 Euro für den 105 kW/143 PS-Benziner, den Basisdiesel mit 85 kW/115 PS gibt es für 31.150 Euro.

Die Mittelklasse ist in Deutschland traditionell Kombi-Revier. Der VW Passat Variant tritt nach einer gründlichen Überarbeitung nun an, diesen Zustand zu zementieren. Frisches Design und neue Technik sollen zudem die Wettbewerber auf Distanz halten. Eine Marktübersicht.

Fazit
Die Mittelklasse ist in Deutschland traditionell Kombi-Revier. Der VW Passat Variant tritt nach einer gründlichen Überarbeitung nun an, diesen Zustand zu zementieren. Frisches Design und neue Technik sollen zudem die Wettbewerber auf Distanz halten. Eine Marktübersicht.

Quelle: Autoplenum, 2010-10-08

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