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Testbericht

13. Juli 2010
Barcelona (Spanien), 13. Juli 2010 - Seit gut einem Jahr buhlt Nissans Nobelableger Infiniti auch in Deutschland um Marktanteile. Allerdings wurde die Offensive bislang mit eher stumpfen Waffen geführt, denn unter der Haube befanden sich großvolumige V6- oder V8-Benziner. Jetzt kommt eine scharfe Pfeilspitze in Form eines Dieselmotors. Wir konnten den Selbstzünder bereits im Topmodell FX fahren. Auffallend anders Der 4,86 Meter lange FX30d tritt mit einem selbstbewussten Design gegen die deutsche Konkurrenz vom Schlage eines Porsche Cayenne oder BMW X5 an. Optisch weiß das SUV zu polarisieren: Ausgeprägte Kotflügelwölbungen vermischen sich mit einem grimmigen Scheinwerferblick und einer coupéhaften Dachlinie zu einem eigenständigen Anblick. Ob der FX gefällt, liegt im Auge des Betrachters, wir finden, er bringt eine eigenständige Note mit. Wenig praxistauglich ist jedoch die üppige Breite von 1,92 Meter, womit sich der Edel-Japaner allerdings in guter Gesellschaft befindet: Sowohl der BMW X5 als auch der Porsche Cayenne sind nochmals fast zwei Zentimeter breiter. Sauber gemacht Im Innenraum des FX empfängt uns viel Leder, die Verarbeitung ist ohne Fehl und Tadel. Allerdings könnten manche der verwendeten Kunststoffe höherwertiger sein. Sowohl vorne wie auch hinten fällt die Beinfreiheit großzügig aus, auf der Rückbank finden trotz der schnittigen Dachform auch 1,90 Meter große Passagiere problemlos Platz. Das dicke Ende kommt im wahrsten Wortsinne beim Kofferraum: Sein Volumen fällt mit 410 bis 1.305 Liter recht bescheiden aus. Aber seien wir ehrlich: Nur die wenigsten SUV-Kunden wählen ein solches Fahrzeug, um es bis unters Dach vollzupacken.

Entspannt dieseln Unser Hauptaugenmerk gilt dem Aggregat unter der Haube. Hier hat sich Infiniti beim Renault-Nissan-Konzernbaukasten bedient und einen Common-Rail-V6-Diesel mit 238 PS eingepflanzt. Schnell zeigt sich, dass das laufruhige Dreiliter-Aggregat in Verbindung mit der sanft schaltenden Siebenstufen-Automatik eher die gemütliche Gangart unterstützt. Laut Datenblatt steht zwar bereits bei 1.750 Umdrehungen das maximale Drehmoment von 550 Newtonmeter bereit, doch angesichts eines Leergewichts von gut 2,2 Tonnen macht der Diesel-FX einen etwas behäbigen Eindruck. Dennoch: Lahm ist der große Edel-Japaner nicht. Nach 8,3 Sekunden sind 100 km/h erreicht, maximal sind 212 km/h möglich. Vielmehr fehlt ihm der Punch vergleichbarer deutscher Diesel-SUVs, man sollte den FX als komfortablen Gleiter ansehen. Überzeugend fiel der Verbrauch auf unserer kurzen Testrunde über bergige Landstarßen und Autobahn aus: Mit durchschnittlich 10,2 Liter auf dem Bordcomputer waren wir nicht weit weg vom Papierwert, der bei neun Liter liegt. Flink auf allen Vieren Eine überraschende Seite zeigt der FX auf den verschlängelten Straßen in den Bergen um Barcelona. Zur Auswahl stehen zwei Ausstattungen: Während die GT-Ausstattung auf Komfort setzt, bringt die S-Ausstattung serienmäßig eine aktive Hinterradlenkung mit. Damit ausgerüstet, lässt sich das wuchtige Auto präzise in die Kurven lenken und legt eine vorzügliche Agilität an den Tag. Dazu trägt die exakte Lenkung ihren Teil bei, einige Fahrer könnten diese jedoch als etwas schwergängig empfinden. Minuspunkte sammelt die S-Version des FX beim Abrollkomfort, da hier breite 21-Zöller montiert sind, die Fahrbahnunebenheiten zu den Passagieren weiterreichen. Die deutlich komfortablere Wahl in Sachen Geschmeidigkeit ist ohne Frage der GT, welcher klar die sanftere Tour verfolgt. Luxus-Preisknüller Die große Stunde des Infiniti FX30d schlägt beim Preis. Den Diesel gibt es als GT ab 56.000 Euro, für den S werden 58.500 Euro aufgerufen. Schon hier ist die Serienausstattung reichhaltig, den Vogel schießen jedoch die Premium-Versionen für 61.700 Euro respektive 64.200 Euro ab: Hier sind selbst Dinge wie ein Festplatten-Navi, ein aktiver Spurhalteassistent, ein Abstandsregeltempomat und Bi-Xenon-Scheinwerfer serienmäßig an Bord. Einziges Extra ist die Metalliclackierung. Im Vergleich dazu die Preise der deutschen Konkurrenz: Der Audi Q7 3.0 TDI tiptronic mit 240 PS startet bei 53.300 Euro, BMW ruft für den X5 xDrive35i Automatic 54.900 Euro auf. Das klingt auf den ersten Blick preiswert, will man aber die Ausstattung auf das FX-Niveau bringen, ist man locker mit 70.000 Euro dabei. Einzigartig ist Infinitis Hol- und Bringservice im Umkreis von 250 Kilometern innerhalb der ersten drei Jahre, der indes momentan noch notwendig ist: Die bislang einzigen Verkaufszentren der Marke stehen momentan in Hamburg und Dresden.
Technische Daten
Antrieb:Allradantrieb
Anzahl Gänge:7
Getriebe:Automatik
Motor Bauart:Diesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung
Hubraum:2.993
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:6
Leistung:175 kW (238 PS) bei UPM
Drehmoment:550 Nm bei 1.750 UPM
Preis
Neupreis: 56.000 € (Stand: Juli 2010)
Fazit
Mit dem Diesel unter der Haube mausert sich der Infiniti FX zu einer interessanten Alternative für Individualisten. Der Selbstzünder bietet ausreichend Kraft und bleibt dabei akustisch zurückhaltend. Das wichtigste Argument für den noblen Japaner ist ohne Frage das Preis-Leistungs-Verhältnis inklusive eines sehr persönlichen Kundenservices. Ungewiss bleibt hingegen der Wiederverkaufswert, auch die Optik dürfte nicht jedermanns Sache sein. Doch dafür sieht man einen FX auch noch selten, wobei sich das mit dem neuen Diesel bald ändern könnte.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2010-07-13

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