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Testbericht

automobil-magazin.de, 8. März 2016


Ein Facelift bietet viele Chancen. Manchmal werden sie genutzt, manchmal nicht. Was geschah beim Facelift des Kia Cee´d?

Ein typisches Facelift? Die Karosserievarianten betreffend schon einmal ein gründliches. Die Überarbeitung kommt allen Varianten des Kia Cee´d, der weiterhin nicht in Korea, sondern im slowakischen Zilina vom Band rollt, zu gute. Dem Fünftürer, dem dreitürigen Procee’d und dem Kombi Sportswagon. Wir sitzen im fünftürigen Steilheck und schauen genauer hin. Schließlich drängen sich die Änderungen an und unter der Karosse nicht sofort auf – aber spätestens dann, wenn man fährt.

Die Karosserie: leichte Retuschen
Aus der Frontalansicht lässt sich das C´eed Modelljahr 2016 an dem neu gezeichneten Gitter des Kühlergrills und den Chromeinfassungen der Nebelscheinwerfer sowie am breiteren Stoßfänger erkennen. Die Radhäuser füllen neue, 16 bis 18 Zoll große Leichtmetallräder. Am Heck endet der 4,31 Meter lange Cee´d mit renovierter Heckschürze und LED-Heckleuchten. Im Innenraum fallen die Klavierlackoptik und der Chromschmuck um die Lüftungsdüsen auf. Noch mehr der niedrigere Fahrgeräuschpegel.

Fahren: stiller
Der Dieselmotor, der jetzt im Kia Cee´d 1.6 CRDi die Euro-6-Norm erfüllt und 136 statt 128 PS leistet, steht mit bis zu 300 Nm Drehmoment gut im Futter, ohne deshalb viel zu futtern (kombinierter Normverbrauch: 3,6 l/100 km). Mehr Sparsamkeit versprechen auch der neue 1,0-Liter-Dreizylinderturbo mit 100 oder 120 PS (jeweils: 4,9 l/100 km). Wir fahren im 1,6-Liter-Benziner. Der leistet 135 PS. Das klingt erst einmal gut, weil der Cee'd damit 195 km/h läuft und in 9,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt, jedoch ist der Vierzylinder nicht für seinen Durchzug aus niedrigen Drehzahlen berühmt. Mangels Lader zieht er beim Zwischenbeschleunigen aus niedrigen Drehzahlen nur mau an. Bei nur 165 Nm Drehmoment, das erst bei späten 4.850 U/min produziert ist, kein Wunder. Das hat Nachteile, wenn ein schneller Schub Not tut, offeriert jedoch auch eine ruhige Seite. Da schon in der Stadt der fünfte Gang eingelegt sein kann, gleitet der Cee´d 1.6 GDI ausgesprochen kultiviert und laufruhig dahin. Was nicht nur mit der Getriebeabstimmung und dem Aggregat selbst zu hat, sondern auch mit der effektiven Dämmung. Dank der fällt das Geräuschniveau niedriger aus. Besonders hörbar soll das im Cee´d Diesel sein. Wir sitzen in einem Benziner – und hören trotzdem: deutlich weniger.

Fahrwerk: auf den Punkt
Die PS packt der Cee´d nun haftender auf die Straße, da die vorderen Pneus per Torque Vectoring durch situative Drehmomentzuteilung unterstützt werden. Die Lenkung, deren Servounterstützung in den Modi „Comfort“, „Normal“ und „Sport“ konfigurierbar ist, arbeitet direkter und in „Sport“ mit spürbar mehr Lenkwiderstand. Die neue Vorderachsgeometrie tut dem Gradeauslauf gut und das überarbeitete Fahrwerk dem Kia. Dies lässt sich schon nach wenigen Kilometern, etwas Fahrsensibilität und Erinnerungsvermögen vorausgesetzt, spüren. Früher warf man dem Cee´d vor, zu hölzern und unharmonisch abzurollen. Nun ist das Fahrwerk im Alltag ziemlich auf den Punkt. Nicht zu hart, nicht zu weich. Das Fahrzeug liegt satt auf der Straße, ohne dass der Komfort flöten geht.

Assistenten: Zuwachs
Den Fahrer unterstützen im Cee´d lauter neue Assistenten. Der Spurwechsel- und der Tempolimitwarner, die Querverkehrerkennung und der neue Parkassistent, der jetzt auch quer zur Fahrbahn einparken kann. Die neue Navi berechnet die Routen nicht nur flotter, sondern die Verkehrsinfos werden auch in Echtzeit auf dem Display aufgespielt.

Innenraum: etwas im Blick
Im klassischen Schwarz, aufgehübscht von Klavierlackoptik, präsentiert sich das Cockpit. Ein guter Look, gut verarbeitet. Die Informations- und Bedieninseln sind logisch angeordnet. Die Instrumente und der schmale Anzeigenstreifen oben auf dem Armaturenbrett überzeugen in der Ablesbarkeit ebenso wie das große und brillante Bild der Rückfahrkamera. Nur die vielen Schalter am Lenkrad, im Testwagen beheizbar, scheinen einen zu überfordern. Aber nach etwas Eingewöhnung findet man auch diese blind – der beste Beweis für eine gute Platzierung. Das Gleiche gilt für die "MAP"(Karten)-Direkttaste rechts am Monitor oder die Option auf das kabellose Laden des Smartphone auf dem Ablagefeld vor dem Schalthebel. Man sitzt vorne wie hinten gut, und auch das Ablegen glückt. Ins große Handschuhfach passt weit mehr als nur die Handschuhe und der Kofferraum gehört mit 380 bis 1.381 Liter Volumen auch nicht zu den Problemzonen. Die A-Säulen dagegen schon: Sie schneiden in Ausfahrten und engen Kurveneingängen den Blick.

Gesamteindruck: Chancen genutzt
Die Karosserieübersicht lässt sich mit einem Facelift selten verbessern. Vieles andere schon. Und diese Chancen wurden beim Facelift des Cee´d, auf den Kia weiterhin großzügige sieben Jahre Garantie gibt und der als 1.6 GDI ab 18.790 Euro in der Preisliste steht, genutzt. Vor allem das Fahrwerk und die Laufruhe lassen dies spüren. Idealerweise mit einem anderen Motor als dem durchzugsschwachen, nur durchschnittlichen 1,6-Liter-Vierzylinder, der mit 7,8 Liter Super auch nur durchschnittlich sparsam ist – vielleicht mit dem ähnlich starken, aber weit kraftvolleren Diesel. (Lothar Erfert)











Testwertung
3.5 von 5

Quelle: automobilmagazin, 2016-03-08

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