Nach langem Warten steht nun seit Juni 2014 endlich mein neuer Mazda 3 2.2 Sports-Line bei mir. Meine Erfahrungen und die nächsten 100000 km werden wieder hier berichtet.
AUßEN
Das Design nach der Kodo-Philosophie fällt sofort auf. An der Front auffällig aggressive Linien, die als Schwung zum Heck hin auslaufen. Ich überlegte anfangs mir den aktuellen Mazda 6 zu kaufen. Der 3 überzeugte mich mehr, weil mir das Design besser gefällt. Hauptsächlich weil der 3 schärfer gezeichnet ist. Die Blicke der Fußgänger sind unbezahlbar...
Anfangs störte mich, dass das Kennzeichen den Grill überlagert. Ohne Kennzeichenunterlage geht das aber. Schön schnittige Scheinwerfer mit tollem Lichtdesign (und auch sehr gutem Licht) verfeinern die schicke Front. Von der Seite betrachtet wirkt er fast wie ein kleiner Kombi. Am Heck störten mich (wie immer) die Schriftarmader und dass das Heck zwar schick aussieht, aber im Vergleich zur scharfen Front etwas mutlos wirkt. Im Ganzen aber ein vollends überzeugender Auftritt.
INNEN & BEDIENUNG
Man öffne die weit schwingende Fahrertür. Ein gigantischer Sprung im Vergleich zum eher langweiligen Vorgänger. Schön geschäumte Oberflächen und sauber verarbeitet. Alles passt stimmig zusammen und wirkt nicht übertrieben. Hoffe nur das die Klavierlackblenden nicht zu schnell zerkratzt werden....
Blickfang ist der mittig thronende Monitor, welcher sich im Stand per Touch, sonst über den Multicommander steuern lässt. Nach kurzer Eingewöhnung gelingt die Bedienung fasst blind. Das Navi wirkt etwas verwirrt, dafür passt die Grafik und über Bose kann man nur staunen. Wahnsinnssound.
Darunter liegen die Klimaregler, die etwas an den aktuellen Audi A3 erinnern. Hier sollte man schon besser die Tastenposition erlernen. Schnell verdrückt man sich und muss dann genauer schauen. Das lenkt nur unnötig vom Fahren ab.
Wenn der Blick dann wieder nach vorn wandert, erspäht man den zentralen Drehzahlmesser, den Digitaltacho und die Infoanzeigen bis hin zum Head-Up Display. Sieht nicht nur schick aus, liest sich bestens ab. Nur das Head-Up liest sich bei Sonne von vorn schlecht bis gar nicht. Sonst ist das eine feine Sache, da dort Tempo, Navi und viele Assistenteninfos angezeigt werden.
Sehr gut liegt auch das griffige Lenkrad in der Hand. Die Bedienung der Lenkradtasten fällt, auch ohne Handbuch, nicht schwer.
Die (elektrischen) Sitze sind sehr bequem. Vor allem mit der optionalen Lederausstattung. Ich hab auf beiden Versionen gesessen und kam zu dem Schluss, dass der Stoff etwas zu weich ausfällt. Nur die Sitzheizung ist (mal wieder) schwach. Spart Mazda an den Heizdrähten? Auf jeden Fall wurde an der Memoryfunktion für den Fahrersitz gespart. Die fehlt hier leider.
Sonst kann ich nicht meckern. Auch der Platz ist sehr gut. Es zwickt nirgends, nicht mal am Kopf und auch hinten nicht.
Wie beim 6 haben alle Türen Ablagen, die aber leider nicht genutzt werden können, da sie nach vorn geschwungen sind und recht klein sind. Dafür gibt es ein Fach unter der Klimabedienung (wenn nur der CD-Player nicht dort wäre).
Am Kofferraum gibt es ebenfalls wenig auszusetzen. Mich stört der rutschige Teppich und die eher unzweckmäßige Ablage darunter. Ich hab zwar nie viel im Kofferraum, aber manch einer wird sich stören nur wenig Kleinkram zu verstecken.
FAHREN
Mein alter Mazda 6 (GH) war stramm gefedert, was mich nie störte. Hier im 3 ist es komfortabler geworden, ohne an Sportlichkeit einzubüßen. Ob Kopfsteinpflaster oder schnelle Kurvenfahrt: Alles egal, denn das Fahrwerk macht alles mit. Großes Lob.
Die Lenkung ist nicht zu direkt, spricht schnell an und ist beim Parken angenehm leichtgängig.
Den Grenzbereich hab noch nicht finden können, da ich auch mal schneller ums Eck fahre...
Passend zum Fahrwerk auch der Motor. Da ich viel Langstrecke fahre, musste es ein Diesel werden. Und der hat mich schon auf dem ersten Meter voll überzeugt. 380-Bi-Turbo-erzeugte-Newtonmeter, die druckvoll ab etwa 1800 Touren werkeln. Tolle Kraftentfaltung auch im 6-ten Gang. Ich kann nichts negatives finden, der Motor überzeugt.
Auch das Getriebe arbeitet perfekt. Super gestuft und bestens zu schalten. Ich bin auch die Automatik gefahren, die sehr sanft, fast unbemerkt schaltet. Für meinen Geschmack aber etwas träge ist und dem Motor das Temperament nimmt.
Was den Verbrauch angeht wandert die Anzeige Richtung Normverbrauch (siehe unten).
Gewöhnungsbedürftig ist anfangs der aktive Tempomat. Wer das Technikpaket ordert, den shuttlet der 3 komfortabel über die Autobahn. Er bremst und beschleunigt dann wie es der Vordermann vorgibt. Daran muss man zwar erst gewöhnen (er bremst auch mal stärker), klappt aber ganz gut.
FAZIT
Ich habe mich bewusst für die höchste Ausstattung mit den restlichen Extras (außer Automatik) entschieden. Zum einen weil ich Technikfan bin, zum anderen weil ich kein Kassengestell wollte. Sicher sind fast 33500€ UVP kein Schnäppchen (ich hab weniger bezahlt), aber das Geld ist gut angelegt. Super Motor, toller Innenraum, geschmeidiges Fahrwerk und scharfes Design.
+ Platzangebot, Fahrleistungen, Ausstattung, Design, Verarbeitung, eigentlich fast alles
- Ausstattungsvarianten
Wer in der Anleitung blättert bleibt an folgenden Punkten kopfschüttelnd hängen: DVD-Player (warum nicht in Deutschland?), Rückfahrkamera (lt. Mazda in Vorbereitung), Schiebedach (brauch man nicht, hätte ich trotzdem gern), automatische Türverriegelung während der Fahrt (auch nicht in Deutschland), Alarmanlage (nur Zubehör soweit ich weiß)
ACHTUNG: Der Mazda 3 könnte mehr, wenn Mazda ihn lassen würde!!!
100.000 km Erfahrung
04.06.14 (4km): Abholung bei Mazda, Wartezeit: etwa 5 Monate, da ich nichts von der Stange will, wurde vorab schon einiges geändert (LED-Innen- und Kennzeichenbeleuchtung, Türgriffbeleuchtung, Lackschutzfolie am Kofferraum, 8,5x19''-Felgen (ohne Probleme eingetragen), Türen mit Alubutylmatten ausgekleidet (Bose klingt noch besser, Türen schließen satter)
10.06.14 (1000km): erste lange Fahrt (650km), Verbrauch: 5,8l
12.06.14 (1700km): Rückfahrt, Verbrauch 5,1l, Versuch das Heck von der Schrift zu befreien: "Mazda" ist gesteckt, der Rest geht ohne Spuren ab, wann lernen die das endlich?
22.06.14 (2700km): Reichweite: 1054 km, macht knapp 5 l Verbrauch, beste Radareinstellung auf der Autobahn: ein bis zwei Strich Abstand im Head-Up
08.07.14 (4300km): Spitze bis jetzt 221km/h, alle orangenen Lampen gegen Chrombirnen ersetzt
30.12.14 (18000km): Spitze bei leicht bergab 235 km/h.billige Rückfahrkamera von Amazon nachgerüstet.Verbrauch bei Tempo 100-130 zwischen 2,5 und 5 Litern mit Winterreifen (ohne Witz).keinerlei Probleme