Ser's!
Ich würde gerne mal ein paar Themen aufarbeiten, die vorallem die generelle Zufriedenheit mit dem Mazda6 GJ, den Verbrauch und sog. "Luxusmängel" betreffen. Dieser Artikel richtet sich an potentielle Käufer und passive Leser, die einfach zufrieden mit ihrem M6 sind.
Meine Geschichte begann vor knapp 2 Monaten, als mein Chef mir mitteilte, dass ich die Möglichkeit habe, für 18 Monate 3 Tage/Woche vor Ort beim Kunden zu arbeiten. Da ich zu diesem Zeitpunkt noch einen Achtzylinder fuhr und sich die tägliche Pendelei (ca. 120km) damit nicht rentiert hätte, begann ich auch Autosuche und landete u.a. bei Skoda, Mercedes und Mazda.
Letztendlich entschied ich mich für den Mazda 6 GJ, EZ 2014 mit 2,2l Diesel (150 PS) und Automatikgetriebe in der Centerline-Ausstattung.
Das Fahrzeug habe ich 03.06.2014 beim Händler abgeholt und bin bis zum heutigen Tage damit 2981 Kilometer gefahren.
Mythos Verbrauch:
Ich fahre morgens die Strecke Mönchengladbach-Düsseldorf-Duisburg (A61-A52-A44-B8n-A59) mit einem Verbrauch (lt. BC, wohlgemerkt!) von 5,0l/100km ohne A/C. In diesem Wert sind auch die Fahrten drin, in der die Regenerationsphase durchlief. Die letzten 3 Fahrten waren: 5,1; 4,5 und 4,7l/100km.
Die Rückfahrten liegen jeweils 0,5l/100km höher, da der Verkehr zu den Zeiten, zu denen ich abends fahre, entspannter ist, was sich auch auf die Durchschnittsgeschwindigkeit auswirkt. Morgens schwimmt man am besten mit den LKWs mit. Schont Tank, Bremsen und Nerven.
Diesen Verbrauch erreiche ich ausschließlich durch vorausschauende Fahrweise unter Ausnutzung der Schubabschaltung. Und ja: ich gehöre zur jüngeren Generation, die spritsparendes Fahren in der Fahrschule lernen MUSSTE.
Mit meinem V8 bin ich diese Strecke nicht unter 10l/100km gefahren. Schubabschaltung habe ich da leidlich vermisst. Vorallem der morgendliche Stop-and-Go-Verkehr machte dem schweren V8 sehr zu schaffen. Dank iStop ist das heute auch kein Problem mehr.
Apropos iStop:
Schon in den ersten 2000km/20 Tagen hatte ich eine iStop-Gesamtdauer von knapp 90 Minuten auf der Uhr. Das finde ich beachtlich, in Anbetracht dass der Motor in dieser Zeit sonst unnötig gelaufen wäre.
DPF-Regeneration:
Das Thema machte mir ein wenig Angst, bevor ich den Wagen abgeholt habe. Liest man immerhin von Regenerationsphasen die über 100km dauern und nicht enden wollen. Im Prinzip ist es viel harmloser. Der Wagen fängt irgendwann an zu stinken und man wundert sich über den rapide zunehmenden Durchschnittsverbrauch. Daran ändert auch die vorausschauende Fahrweise nichts. iStop funktioniert in dieser Zeit übrigends auch nicht.
Ich habe keine genaue Messung vorgenommen, aber die 100km kann ich definitiv nicht bestätigen. Gestern zB setzte die Regeneration innerhalb des Stadtverkehrs ein. Nachdem ich aus der Stadt rausfuhr (ca. 10 Minuten), war sie schon wieder vorbei. Was blieb, war ein Verbrauch von 7,3l/100km. Das ärgert, ist aber zu vertreten.
Generelle Zufriedenheit:
Tolles Auto. Die 150 PS sind etwas mager. Sobald es ein Remapping gibt, werde ich auf 175 PS upgraden. Chiptuning kommt für mich gar nicht in Frage. Das Fahrwerk könnte auch etwas straffer sein. War ich doch vom vorherigen Auto gewöhnt, bei jeder Bodenwelle aufzusetzen (langer Radstand, geringe werksseitige Tieferlegung).
Man kann übrigends auch mit 1,89m im Auto gut mit zwei Personen übernachten, wenn es sein muss. So geschehen Anfang Juni am Strandparkplatz von NL-Domburg. Verbrauch innerhalb von NL ca. 5,6l/100km.
Dagegen steht derzeit die USB-Problematik. Auch ich habe mich dsbzgl. an Mazda gewandt und am 20.06.2014 folgende Information erhalten:
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Wie wir von unserer Muttergesellschaft in Japan erfahren haben, sind bei den letzten Prüfungen der Abhilfemaßnahme noch Beanstandungen festgestellt worden. Da wir eine qualitativ hochwertige und vor allem endgültige Lösung für Sie erreichen wollen, können wir Ihnen entgegen unserer Erwartung zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Lösung anbieten. Sobald die abschließende Abhilfemaßnahme erhältlich ist, werden unsere Mazda-Partner und Sie in der Folge unverzüglich informiert.
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Einen gratis USB-Stick gab es gleich dazu.
Warum also Luxusprobleme? Bisher habe ich noch nichts ernsthaft kritisches über den Mazda6 hier oder in anderen Foren gelesen. Fast alle Probleme ordne ich in die Kategorie der Luxusprobleme ein (DPF-Regeneration bei Kurzstrecke; 10 Liter Reservetank; hoher Verbrauch bei der SPORTSLINE). Schaut doch mal bei Gelegenheit ins Skoda-Forum. DIE Leute haben Probleme mit ihren neuen Gurken.
Kurzum: ich bin zufrieden. Klare Kaufempfehlung. Wer gerne sparsam fährt, fährt nicht die Sportsline. Punkt.