Nissan Micra K13 - 1.2 : Erste Eindrücke nach dem Kauf Ende Oktober 2012
Vorwort: Ich hasse nicht Dacia oder werbe für Nissan. Ich fahre jeden Arbeitstag von Bielefeld nach Rietberg (Innenstadt Bielefeld, Autobahn, Stau nach Abfahrt, Landstraße, insgesamt 32 km bis Zielort) und abends 32 km zurück. Wenn man sich für seinen Job täglich diese Kilometer antut, sollte man auch mit seinem Auto halbwegs zufrieden sein.
Mein Dacia Sandero Eco 1.2 (75 PS) musste zur Wartung und es war nach 3 Jahren die erste TÜV-Prüfung fällig. Als Leihwagen bekam ich von meinem Händler einen Micra mit 80 PS gestellt.
Das war wie ein Zeichen vom Autogott persönlich. Lach
Das Anfahren mit meinem Dacia war wie eine Strafe (Zwischengas – sonst Kängurusprünge oder er geht aus bzw. kriecht wie eine Schnecke los), die ersten beiden Gänge völlig zu kurz übersetzt und die Schaltung (1. und Rückwärtsgang) eine harkelige Geduldsprobe.
Ich hab mich also in den Leihwagen gesetzt und das Autofahren hat wieder Spaß gemacht! Keine wirklich harklige Schaltung mehr und: Der Wagen forderte mich nicht mehr durch Getöse auf, schon bei 10 km/h in den 2. Gang zu schalten. Anfahren ging endlich wieder prima wie früher. Und der Wagen ging ab wie ein Zäpfchen – im Vergleich zu meinem alten Wagen. Saauussss
Mein Händler hatte genau zu diesem Zeitpunkt ein Sondermodel im Angebot. Ich musste einfach und habe es getan: Habe meinen Dacia Sandero in Zahlung gegeben und mir so einen Micra zugelegt.
Mein Dacia Sandero hat übrigens Oktober 2009 inkl. Überführung nur 740 € weniger gekostet, als der Micra als Tageszulassung jetzt. Der Micra besitzt aber über die Ausstattung des Sanderos hinaus ganz viel Zusatzausstattung mehr wie:
- Bordcomputer
- Elektrisch verstellbare Außenspiegel
- ESP
- Radio/Navi/Freisprecheinrichtung mit großem Display
- Alufelgen
- Metalliclakierung
- Rückwärts-Abstandswarner
- Man muss nicht mehr den Zündschlüssel ziehen, um den Tank auf zu machen
- 6 statt 2 Airbags
- 6 statt 2 Lautsprecher
- höhenverstellbares Lenkrad
- geteilt umklappbare Rücksitzbank
- Radioeinstellung/Telefonanrufannahme am Lenkrad
- Intervallwischer einstellbar
- Nebelscheinwerfer
- Etc.
Mein Verbrauch lag nach dem ersten Volltanken bei 5,9 Liter. Nach dem 2. Volltanken bei 5,7 Liter. Der Wagen ist mit seinen 1155 km auf dem Tacho noch völlig uneingefahren und der Verbrauch wird sicherlich mit der Zeit sinken. Fahre jetzt Winterreifen, die wohl auch zu einem Mehrverbrauch beitragen. Achtung: Kein Markenhersteller bietet augenblicklich Allwetterreifen für die Sommerreifenfelge. Man muss extra Winterkompletträder kaufen.
Der Wagen macht mit seinen 3 Zylinderchen schon einen seltsamen, fauchenden Sound, wenn er losfährt. Bei höheren Geschwindigkeiten ist es aber im Innenraum leiser als beim Sandero.
Gedanken/Negativ Entdecktes:
Wenn man die Heckklappe in der Garage öffnet, sollte man sie sofort kontrollieren, denn sonst schnellt sie hoch und beschädigt die Garagendecke oder das sich über ihr befindliche Garagentor.
Die Abdeckung des Kofferraumes ist schwarz. Wenn man am Abend (dunkel) in die Garage fährt und das Eingekaufte aus dem Kofferraum holen will (sie wird von der Heckklappe hochgezogen) bleibt sie wie am Tage in einem sehr ungünstigen Winkel stehen. Man sieht sie nicht und achtet auch nicht mehr auf sie. Und dazu ist ihre Kante recht scharfkantig. Bin schon 2 mal mit der Stirn davor geknallt. Ok, ich lerne!
Die Frontsitze haben irgend wie einen Seitenhalt, aber den suche ich noch in der Betriebsanleitung.
Beim Zündschlüsseleinführen fehlen mir irgendwie die Haare ums Schloss – im Dunklen ein Gefummel.
Der Wagen fährt sich für seine 80 PS spritzig (von der langen Übersetzung des 5. Ganges mal abgesehen). Aber je höher die Geschwindigkeit und je mehr Straßenunebenheiten, um so mehr tendiert der Wagen dazu, die Fahrspur ungewollt zu verlassen. Da war der Sandero stressfreier und besser!
Mein erster Nissan: Mal nachlesen, wie die Tankklappe aufgeht und die Motorhaube zu- und aufgeht. Besser ist das! Als Unwissender die Tankklappe auf zu bekommen ist schon ein Problem (zumindest das erste mal bei Dunkelheit). Aber auch die Motorhaube schließen kann ein Problem sein: Ja, bei mir war es das erste mal im Leben, dass ich die Motorhaube eines Autos nicht einfach zu bekam. Voll hakelig.
Tanken: Der Tank macht dicht, obwohl man noch 7 Liter rein bekommen müsste. Langsam auffüllen und seinen und den Tankrüssel nicht so weit reinstecken.
Apropos Tankanzeige: Warnung vom Computer: ... plötzlich nach einer 1/8 Füllstandsanzeige...sie kommen mit ihrer jetzigen Tankfüllung noch 79 km. Nach 10 km: Warnung...Tank leer. Sozusagen: Gleich stehst Du! Habe das im Bordcomputer weggedrückt – nervt. Getankt: Ich hab in meinen 41 Liter Tank 34 Liter rein bekommen – was soll denn so eine elektronische Panikmache???
Erste Eindrücke – mein Micra ist keine Schönheit, aber mit 34 Euronen KFZ-Steuer, ca. 1 Liter weniger Verbrauch auf 100.000.000 cm Fahrstrecke als der Sandero und mit 9 km/h schneller als dieser ist er jetzt jeden Tag mein Begleiter. Das kunstvolle, nervende Taktieren mit Kupplung- u. Gaspedal, wie beim Sandero, ist jetzt vorbei. Wenn man viel fährt, sollte die Autofahrt zumindest ein wenig Spaß machen! Und trotzdem träume ich von echten Autos...lächel.
Liebe Grüße
Peter aus Bielefeld